Handlungsanleitung
Lernkartei – Lernen ohne zu vergessen
Sie wollen unterschiedliche Lerntempi berücksichtigen, selbständiges Lernen und Selbstkontrolle im Lernen fördern? Dann ist die Lernkartei ein Mittel der Wahl. Die Lernkartei ist eine gute Möglichkeit der Binnendifferenzierung, um sich Lerninhalte durch häufiges Wiederholen im Langzeitgedächtnis einzuprägen. Ziel ist es, Gelerntes nach längerer Zeit automatisch abrufen zu können. (Beim traditionellen Auswendiglernen ist es üblich abzuschreiben, wiederholt zu lesen oder zu schreiben. All diesen Techniken ist eigen, dass Lerninhalte oft nur kurzfristig abgespeichert werden. Folglich setzt der erwünschte Lernerfolg nicht ein.)
Sebastian Leitner entwickelte 1973 das Prinzip der
Lernkartei, damit man lernt, sich sachliches Wissen in einem Zeitraum bis zu 90
Tagen einzuprägen.
Wie im Folgenden aufgezeigt, ist sowohl die
Herstellung als auch der Gebrauch einer Lernkartei flexibel, so dass viel Raum
für kreative, individuelle Wege des Lernens gegeben ist.
Voraussetzungen oder Rahmenbedingungen
Die Kursleitenden sollten das Material besorgen – also die Box und die Karteikarten. Eine Sammelbestellung ist günstiger.
Der Lernstoff sollte eingebettet sein in ein Thema, damit die Lernenden wissen, wofür sie es lernen.
Damit Erfolgserlebnisse am Anfang gesichert sind, sollte
- der Umfang der Karten begrenzt sein
- die Anwendung sehr regelmäßig geübt werden.
Pro & Contra
Das Lernen mit Karteikarten ist dann erfolgreich, wenn man sie regelmäßig verwendet, sich an diese Lernform gewöhnt und den Nutzen erkennt. Nur dann nimmt man den größeren Material- und zeitlichen Mehraufwand durch das Schreiben in Kauf.
Wörter können nicht wie in einem alphabetischen Karteikasten nachgeschlagen werden. Für eine Sortierung helfen Markierungen zusammengehöriger Karten, z.B. beim Vokabellernen verschiedener Themenfelder (z.B. Essen und Trinken oder Wohnen).
Auch besteht die Gefahr von Frustration, wenn Karten ständig zurückwandern. Dann ist es sinnvoll, die Regel (siehe Variation) zu ändern oder weitere Übungsformen anzubieten. Durch mangelnde Kontrollmöglichkeiten der Kursleitenden kann auch geschummelt werden. Dagegen hilft ermutigende Begleitung und der Einsatz weiterer (spielerischer) Formen der Wissensabfrage und -sicherung.
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Aktualisiert am 14.04.2020: CC BY-SA 3.0 by Susanne Witt für wb-web: Einfügen der Grafik des Schulwerkstatt-Verlags, die wb-web unter Einhaltung des Urheberrechts zur Verfügung gestellt wurde.