Kursplanung: 
Rezepte für gelungene Lehrveranstaltungen

Ein Dossier zur Konzeption von Kursen, Seminaren und Workshops

Die Planung eines Kurses erfordert ein ähnliches Vorgehen wie das Kochen eines Menüs. Auf den ersten Blick erscheint es einfach – Zutaten besorgen, nach Rezept anrichten und fertig ist ein leckeres Essen. Sieht man näher hin, ergeben sich allerdings Fragen, die gar nicht so einfach zu beantworten sind: Wie soll eine gute Zutat eigentlich aussehen? Was schmeckt jedem Einzelnen der Gäste? Was bedeutet bloß „sautieren“? Wie häutet man einen Fisch?

Schüsseln mit Zutaten zum Kochen.

Aus verschiedenen Zutaten ein leckeres Gericht zaubern - das klappt mit dem richtigen Rezept. Ähnlich ist es mit der Kursplanung. (Bild: stevepb/pixabay.com, CC 0)

Ähnlich geht es dem Kursleiter oder der Dozentin bei der Planung: Bei den meisten Lehrveranstaltungen existiert lediglich ein Grundgerüst aus Angaben zu Thema, Ort, Zeit und eventuell der Zielgruppe oder den Teilnahmevoraussetzungen – und oft gibt es nicht einmal ein ordentliches Rezept.

Wie formuliere ich den Programmtext zu meinem Angebot? Welche Möglichkeiten bietet der Raum, in dem der Kurs stattfindet? Wie viele Inhalte kann ich in den Kursstunden abhandeln? Welche Voraussetzungen bringen die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer mit? Für diese Details ist die Kursleiterin oder der Dozent selbst verantwortlich. Gerade für Anfänger ist dies eine echte Herausforderung, aber auch erfahrene Trainer sehen sich mit jedem neuen Kurs immer wieder neuen Anforderungen gegenüber.

Mit einer Serie zum Thema Kursplanung beleuchtet wb-web diese zentrale Aufgabe für Lehrende in der Weiterbildung aus möglichst vielen Perspektiven. Jede Woche stellen wir Ihnen einen neuen Aspekt des Themas vor: angefangen mit Überlegungen zum Thema Raum, über praxisorientierte Tipps für die Zeitplanung bis hin zur Frage nach der Evaluation von Lehrveranstaltungen. Wie immer stellen wir Ihnen zum jeweiligen Thema Materialien für die Praxis zum Download zur Verfügung: Checklisten, Handlungsanleitungen oder Erfahrungsberichte, die Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen können. 

Folge 1: Gute Planung

Zum Start lesen Sie, was die erfahrene Trainerin und Beraterin Katja Ischebeck aus Hamburg zum Thema Kurskonzeption sagt: „Warum gute Planung so wichtig ist“.

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Folge 2: Zeit und Raum

Eher am Rand berücksichtigen Trainerinnen und Dozenten Zeit und Ort ihrer Veranstaltung. Oft sind dies Punkte, die vom Anbieter vorgegeben sind. Dennoch lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie sich die zeitlichen und örtlichen Rahmenbedingungen auf die Gesamtkonzeption auswirken.

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Folge 3: Offline-Medien

In jedem Fall gehört die Beschäftigung mit den einzusetzenden Medien zu den Grundlagen jeder Kursplanung. Gehören Sie zu jenen glücklichen Trainerinnen oder Kursleitern, denen ein Seminarraum mit interaktivem Whiteboard zur Verfügung steht? Können Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Tablets zurückgreifen, wenn Sie Materialien verteilen oder auf Informationen zugreifen wollen? Dann brauchen Sie hier nicht weiterlesen. Falls in Ihrem Seminarraum jedoch ein Flipchart und ein Overheadprojektor für Visualisierungen zur Verfügung stehen oder Sie in einer Schule abends versuchen mit Kreide und Wandtafel spannende Lehr-Lerneinheiten zu gestalten, dann sind Sie hier richtig. 

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Folge 4: Kommunikation

 Kennen Sie das? Die Blicke der Teilnehmer gehen bei Ihren Erklärungen aus dem Fenster oder gar zur Decke. Andere tauschen sich untereinander über private Themen aus. Immer wenn Herr A. sich zu Wort meldet, gehen bei Frau B. und Frau C. die Mundwinkel runter. Und falls der Platz neben Herrn D. nicht frei ist, weiß Frau D. nicht, wo sie sich hinsetzen soll. Was hier passiert, lässt sich unter die Begriffe Kommunikation und Interaktion fassen. Planen Sie  ein, wie Sie mit solchen und anderen Situationen im Kurs umgehen wollen.

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Folge 5: Ziel und Ergebnis

Italienisch für Anfänger – die Kursteilnehmenden sitzen erwartungsvoll an ihren Plätzen: Frau Müller und Frau Schmitz möchten im nächsten Urlaub bei der Bestellung im Restaurant nicht mehr mit Händen und Füßen reden und dann auf dem Teller eine Überraschung vorfinden. Herr Meier fährt in drei Monaten mit seiner italienischen Verlobten nach Sizilien und hofft, mit Großeltern, Tanten, Onkeln, Nichten und Neffen seiner Freundin ein paar Sätze wechseln zu können. Die Kursleiterin Frau Schulz möchte in diesem Kurs unter anderem die Bildung von Substantiven im Singular und Plural, die Präsenzformen regelmäßiger und unregelmäßiger Verben und gängige Floskeln zum Kennenlernen vermitteln. Im Veranstaltungsprogramm steht: „Anfänger ohne Vorkenntnisse. Nach ca. fünf Semestern schließen Sie die Niveaustufe A1 ab“.

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Folge 6: Beratung

Wenn Teilnehmende zum Kursleiter kommen, weil sie neugierig sind, sich verändern wollen oder Fragen haben, die über eine reine Wissensvermittlung hinaus gehen, wird der Lehrende zum Berater. Dabei kann es beispielsweise darum gehen, dass sie nicht wissen, in welchem Kurs sie richtig aufgehoben sind, dass sie sich über- oder unterfordert fühlen, nicht wissen, wie sie sich auf eine Prüfung vorbereiten sollen oder Angst vorm Scheitern haben. Dieser Wunsch nach Veränderung, Wachstum, Informationen und Begleitung ist eine wertvolle Voraussetzung für Bildung und Lernen.

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Folge 7: Barrierefreiheit

Einen Kurs in Präsenz oder online barrierefrei zu planen und durchzuführen, erfordert die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Beeinträchtigungen der Beteiligten, den  Hilfsmitteln und Anwendungen. Letztgenannte ermöglichen die Teilhabe beeinträchtigter Personen sowohl als Lehrende wie auch als Lernende. Ziel dieser Dossierfolge ist es, Anregungen und Handreichungen zur Inklusion in der Erwachsenenbildung zu geben. In diesem Sinne finden Sie hier u.a. Checklisten für barrierefreie Veranstaltungsräume, digitale Videokonferenztools und ihre Möglichkeiten, die Präsentation und Dokumentation sowie ausgewählte Anlaufstellen für weitere Informationen.

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Folge : Blended Learning

„Die Mischung macht‘s.“ Unter dem Begriff „Blended Learning“ fasst man die Kombination von Präsenz- und Distanzunterricht zu einer didaktisch sinnvollen Verknüpfung in einem Lernarrangement zusammen. Dabei unterliegt dieses integrierte Lernen einem steten Wandel, bezogen auf die sich weiterentwickelnden Methoden und technischen Möglichkeiten sowie der sozialen Präsenz der Teilnehmenden. 

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