Checkliste

Kurskonzeption und Vorbereitung

Konzeption und Planung bedeuten für Lehrende, ihr Angebot fachlich und didaktisch systematisch vorzubereiten. Dazu gehört zunächst einmal die Veranstaltung auf das Programm der Einrichtung abzustimmen, an der sie tätig sind. Darüber hinaus ist es wichtig, eine empirisch gestützte Vorstellung von der Zielgruppe und ihren Voraussetzungen und Interessen zu haben, die Inhalte zu strukturieren und angemessene, aktivierende Methoden vorzusehen, den Medieneinsatz inhaltlich und organisatorisch zu planen und eine Auswahl unterstützender Lernmaterialien zu treffen oder diese selbst zu entwickeln. Eine professionelle Vorbereitung umfasst zahlreiche Tätigkeiten, die anhand folgender Checkliste überprüft werden können.

Dieser Fragenkatalog ist nicht vollständig und kann nach eigenen Lehrerfahrungen ergänzt werden.

  • Sichtung und didaktische Strukturierung des Stoffes: 
    Ist er aktuell? Sind die wichtigsten Punkte enthalten? Ist er in der verfügbaren Zeit bearbeitbar? Knüpft er an die Kenntnisse der Lernenden an?
  • Analyse der Zielgruppe anhand empirischer Daten: 
    Welche Personen spreche ich mit meinem Kurs an? Was ist mir über ihre Lebenslage bekannt? Sind die verfügbaren Daten verlässlich? Welche Konsequenzen muss ich daraus für meine Lehre ziehen?
  • Definition des Kontextes (Region, Institutionen, Ziele): 
    Spielt mein Seminarthema eine besondere Rolle in der anbietenden Institution, für die Region? Sind meine Lehrziele mit den Möglichkeiten des Anbieters und den Perspektiven der Region vereinbar? Haben die Lernenden Chancen auf Umsetzung des Gelernten?
  • Auswahl der Teilnehmer durch Werbung und Information
    Wie erreiche ich die angesprochene Zielgruppe am besten? Wie motiviere ich sie zur Teilnahme? Sind unterstützende Maßnahmen notwendig und sinnvoll? Passen meine Rahmenbedingungen (Zeit, Ort) des Seminars für die Zielgruppe?
  • Zusammenstellung angemessener Methoden: 
    Wie lernen die angesprochenen Personen am besten und am liebsten? Welche Lernerfahrungen haben sie, wie kann ich ihr Lernen unterstützen? Wie kann ich meine Lehrmethoden abwechslungsreich und passend zum Thema und zur Zielgruppe gestalten? Welche weiteren Methoden muss ich selbst lernen?
  • Zusammenstellen/Entwickeln angemessenen Materials: 
    Ist mein Material aktuell und spezifisch genug für Seminar und Teilnehmer? Habe ich zu viel oder zu wenig Material? Habe ich die Eigendynamik unterschiedlichen Materials (Texte, Filme, Daten etc.) im Kurskontext bedacht?
  • Vorbereitung der Evaluation/Selbstevaluation: 
    Habe ich die fortlaufende Bewertung und Steuerung des Lehr-Lernprozesses bedacht? Sind Zeitpunkte und Verfahren dafür gut gewählt? Sind die Sicherung der Ergebnisse und deren Transparenz (für alle) gewährleistet? Habe ich für mich selbst Reflexionsmöglichkeiten eingeplant?
  • Sichtung des Kontextes (Räume, Ausstattung etc.): 
    Wo findet die Veranstaltung genau statt? Wie sind Tische und Stühle aufgestellt, woher kommt das Licht, sind alle Materialien und Techniken vorhanden? Wo befinden sich die Fluchtwege?
  • Zeit- und Rahmenplanung: 
    Wie viel Zeit habe ich insgesamt zur Verfügung? Wo und wie organisiere ich einen Zeitpuffer? Wie sind Zu- und Abgänge? Sind Spätkommer und Frühgeher integrierbar? Ist für eine dem Rahmen angemessene Verpflegung (z.B. Getränke) gesorgt?

CC BY-SA 3.0 DE by Angelika Gundermann für wb-web (27.01.2016), letztmalig geprüft am 27.07.2023


Quelle

Quelle: Nuissl, E., & Siebert, H. (2013). Lehren an der VHS. Bielefeld: W. Bertelsmann.


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