Handlungsanleitung
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – die Bildbetrachtung als Methode in der Erwachsenenbildung
Der Einsatz von Bildern schafft einen besonders guten Zugang zu biografisch oder emotional geprägten Themen. So ist es oft leichter über Persönliches zu berichten. Die Handlungsanleitung bietet mehrere Einsatzmöglichkeiten der Methode an.
Vielen Erwachsenen fällt es nicht leicht, in einer Gruppe – insbesondere in einem Kreis von Personen, die ihnen fremd sind – über Persönliches zu berichten. Bilder sind hier ein geeignetes Medium, mit dessen Hilfe diese Vorbehalte überwunden werden können. Die Teilnehmenden lernen sich kennen, die Atmosphäre ist gelockert.
Übung 1
Bilder werden an eine Pinnwand geheftet oder auf dem Boden ausgelegt. Die Teilnehmenden betrachten die Bilder, suchen sich eines aus, das ihnen besonders gefällt und das sie vielleicht an biografische Erlebnisse oder aktuelle familiäre oder berufliche Situationen erinnert. Sie unterhalten sich mit anderen Teilnehmenden über ihre Auswahl und stellen ihr Bild im Plenum vor.
Variante: Die Teilnehmenden können auch gebeten werden, Bilder und Fotos mitzubringen, die ihnen besonders wichtig sind und die einen Bezug zum Thema haben. Solche Bilder sagen oft viel über die Selbstbilder und die Weltbilder der Lernenden aus.
Übung 2
Die Bilder werden jeweils in doppelter Ausführung an die Pinnwand geheftet, und es finden sich die „Pärchen“, die sich für das gleiche Bild entschieden haben. Diese unterhalten sich über ihre Gründe für die Wahl der jeweiligen Bilder und deren Deutungen (oft werden Karikaturen oder Fotos unterschiedlich interpretiert).
Auszug aus dem Perspektive Praxis Band "Methoden für die Bildungsarbeit", von Horst Siebert, angepasst von Kathrin Quilling für wb-web (30.11.2015), letztmalig geprüft am 24.07.2024, nicht unter freier Lizenz
Quelle: Siebert, H. (2010). Methoden für die Bildungsarbeit. Bielefeld: W. Bertelsmann.