Checkliste

Goldene Regeln für die Gestaltung

Wie groß muss die Überschrift am Flipchart sein, damit auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der hinteren Reihe sie lesen können? Wie kann ich meine Vorlagen gestalten, um dem Aufbau meiner Veranstaltung zu verdeutlichen? Wenn Sie folgende Schritte berücksichtigen, werden Sie mit Ihren Präsentationen, Hand-outs und Dossiers mehr Erfolg haben.

1. Schrift

PC-gestützte Folien

  • gut lesbare Schrift verwenden
  • gängige Schrift (z.B. Arial) verwenden
  • linksbündigen Flattersatz nutzen, um Textlücken zu vermeiden
  • zur Hervorhebung einzelner Aspekte fetten oder unterstrichenen Schriftschnitt verwenden

Handschriftliche Folien

  • Druckbuchstaben verwenden

Die folgende Tabelle zeigt je nach Medium empfohlene Mindestschriftgrößen für den Fließtext, die Überschriften können im Verhältnis größer gewählt werden:

Medium PC handschriftlich
Overheadprojektorfolie 18 bis 20 Punkt  1 cm
PowerPoint-Folie 24 Punkt ---
Flipchart --- 5 cm
Poster 100 bis 120 Punkt 2 bis 3 cm


2. Farbe

  • Farbe bewusst zur Gliederung, Strukturierung oder Hervorhebung einzelner Aspekte einsetzen
  • Farbe nicht als dekorative Zugabe verwenden – sparsamer Umgang
  • dunkle Farbe bzw. schwarze Schrift auf leicht getöntem Hintergrund verwenden
  • die Farben Rot und Grün für einzelne Hervorhebungen nutzen
  • für Farbkontraste Komplementärfarben, Farbdreiklang oder hellere/dunklere Abtönung einer Farbe verwenden
  • gesättigte, kontrastreiche Farben verwenden, um Relevantes hervorzuheben
  • helle und harmonische Farbtöne für größere Flächen, Diagramme nutzen

3. Grafische Darstellung

  • Auflistungen, Übersichten in Form einer Liste/Tabelle darstellen
  • Strukturen (Anteile, Zusammensetzungen) als Kreisdiagramm darstellen
  • Rangfolgen, Vergleiche als Balkendiagramm darstellen
  • Entwicklungen, Verläufe, Häufigkeiten (räumlich/zeitlich) mithilfe eines Säulen-/Linien-/Kurvendiagramms darstellen
  • Aufbau von Organisationen mithilfe eines Organigramms darstellen
  • Entwicklung, Verläufe, Beziehungen, abstrakte Begriffe in einem Strukturbild darstellen


4. Symbole

  • Symbole so einsetzen, dass sie als Synonym für ein Wort, einen Satz oder einen Bedeutungszusammenhang stehen
  • standardisierte Symbole verwenden, um sicherzustellen, dass die Bedeutung für alle Betrachter gleich ist

5. Bilder/Cartoons/Illustrationen

  • eindeutige Botschaften senden, um eine Verständigungsgrundlage für alle Betrachter zu schaffen

6. Komposition

Aufteilung

  • Informationen so aufteilen und gestalten, dass sie harmonisch auf die Lernenden wirken
  • Theorie des Goldenes Schnitts als Gliederungshilfe für Folien verwenden (Abb. 1)
  • Folien im Proportionsverhältnis (a + b)  : a = a : b einteilen

Grafik Goldener Schnitt

Abb. 1: Aufteilung einer Fläche nach der Theorie des Goldenen Schnitts

Anordnung

  • bei der Reihung von Inhalten Aufzählungszeichen stets im gleichen Abstand zueinander setzen
  • die Auflistung in einer eindeutigen Richtung vollziehen
  • drei bis maximal neun Elemente pro Folie/Flipchart aufführen
  • bei der Auflistung Stichworte verwenden
  • Pfeile oder Verlaufsdiagramme für eine dynamische Anordnung verwenden
  • auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen dynamischen und ruhigeren Elementen achten

Hervorhebung

  • durch größere Schrift oder einen fetten/unterstrichenden Schriftschnitt oder farbliche Akzente (Umkreisungen, farbige Schrift) Wichtiges hervorheben
  • relevante Inhalte in das Zentrum der Visualisierung stellen
  • Hervorhebungen (maximal zwei pro Darstellung) sparsam verwenden (sichert den Effekt)

Quelle

Quelle: Bergedick, A., Rohr, D., & Wegener, A. (2011). Bilden mit Bildern. Visualisieren in der Weiterbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann