Checkliste
Medien im E-Learning und ihre Funktionen
Der Hirnforscher Gerald Hüther meint, Lernen geht am besten „durch das sinnenhaft anschauliche Erfassen des Stoffs, durch reales Anfassen der Dinge“ (Hüther, 2005). Bei der Gestaltung von virtuellen Lernumgebungen ist dies wenig gegeben. Umso mehr kommt es auf eine gut durchdachte mediendidaktische Konzeption an. Wichtig ist dabei nicht das eingesetzte Medium an sich, sondern welche Funktion es für die Vermittlung der Lernziele und -inhalte erfüllt.
Im E-Learning können die eingesetzten Medien fünf didaktische Funktionen erfüllen:
1. Motivation der Lernenden
2. Erleichterung der Lernprozesse
3. Rückmeldung über Lernerfolg
4. Unterstützung selbstgesteuerten Lernens
5. Unterstützung von Kooperation und Kommunikation
Medien sollten sich daran messen lassen, ob sie mindestens eine der genannten Funktionen erfüllen. Bei der Wahl der Medien und der Konzeption der Lernumgebung sollten außerdem die folgenden Merkmale berücksichtigt werden:
- (Vor-)Wissen, Kompetenzen, Motivation und Interessen der Lernenden,
- Kommunikationsmöglichkeiten für Feedback und Assessment (Beurteilung)
- Bedingungen für gemeinschaftliches, kooperatives Lernen
Es geht bei E-Learning-Angeboten also nicht nur darum, möglichst viele Medien einzubinden. Letztlich sind es immer didaktische Überlegungen, die über den Medieneinsatz entscheiden.
CC BY-SA 3.0 DE by Sonja Klante/Angelika Gundermann für EULE/wb-web (31.01.2018), letztmalig überprüft am 16.10.2024
De Witt, C., Czerwionka, T. (2007). Mediendidaktik. W. Bertelsmann Verlag
Hüther, G. (2005). Mit Freude lernen - ein Leben lang: Weshalb wir ein neues Verständnis vom Lernen brauchen. Sieben Thesen zu einem erweiterten Lernbegriff und eine Auswahl von Beiträgen zur Untermauerung. Vandenhoeck & Ruprecht