Handlungsanleitung
Virtuelle Tafeln wie Padlet und Stormboard – Einsatzmöglichkeiten und Funktionen
Digitale Tafeln im Internet können im Bildungsbetrieb ideal eingesetzt werden, da sie flexibel einzusetzen sind und eine multiple Anwendungsbreite anbieten – unterschiedliche pädagogische Konzepte können so nach eigenem Gusto durch digitale Tafeln bereichert werden. Sie übertreffen ihre analogen Verwandten – die Kreidetafeln – in ihrer Funktionalität um ein Vielfaches. Was die digitalen Tafeln bieten und wie sie sich im Seminarkontext einsetzen lassen, wird näher beleuchtet. Zwei unterschiedliche Tools (Padlet und Stromboard) werden exemplarisch vorgestellt.
1. Schritt: Zwei Grundkonzepte – eine Entscheidung bevor es losgeht
Digitale Tafeln stellen grundsätzlich eine Fläche im Internet zur Verfügung, an die unterschiedliche Dinge gepostet werden können (Texte, Bilder, Videos, Links, etc.). Im Gegensatz zu ihren analogen Verwandten kann an digitalen Tafeln auch kollaborativ gearbeitet werden. Diese grundlegenden Feststellungen treffen auf beide hier beschriebenen digitalen Tafeln zu. Für die Nutzung von Padlet und Stormboard ist ein Login per Registrierung oder Social Login zwingend notwendig. Ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Tools ist, dass man einen Padlet-Link weitergeben kann und andere Personen dieses Padlet dann nutzen oder auch nur anschauen können (auch ohne Login). Je nach Einstellung ist auch das kollaborative Arbeiten ohne Login möglich. Bei Stormboard hingegen wird die digitale Tafel nur im geschützten Raum, sprich nach Login, verfügbar. Damit ist der Zugang zu Stormboard sicher aufwendiger, kann aber Sinn machen, wenn ein privater Lernraum zur Kollaboration eine sehr hohe Priorität hat. Beide Tools erlauben neben der Registrierung auch Social Logins – Padlet via Facebook oder Google, Stormboard via Google, Live, LinkedIn oder Facebook.
2. Schritt: Funktionalitäten – Was können die digitalen Tafeln?
Grundsätzlich ist eine digitale Tafel erst einmal nichts anderes als eine freie (Bild-)Fläche im Browserfenster. Diese Fläche kann beschrieben und mit unterschiedlichen Medien befüllt werden. Padlet nennt seine Tafeln „Wand“, bei Stormboard ist es ein Storm. Beide Anbieter erlauben eine individuelle Gestaltung der Tafel durch Überschriften, Hintergründe und Farben. Stormboard verlässt an dieser Stelle das rudimentäre Dasein einer digitalen Tafel und bietet auch verschiedene Templates an, die für unterschiedliche Ansprüche genutzt werden können und die digitale Tafel vorformen, für verschiedene Einsatzbereiche vorbereiten und an individuelle Bedürfnisse anpassen (z.B. Zeitpläne, Mindmaps etc.). Bei Stormboard gilt hier „form follows function”.
Padlet bietet drei Layout-Formate – drei Varianten zur Anordnung und Sortierung der Beiträge – und bleibt damit dem Bild der „Tafel“ näher.
Die digitale Tafel erlaubt Nutzern das Anbringen von Text-Notizen auf der Tafel – vergleichbar mit den klassischen Post-its. Auch Fotos, Videos, Dokumente und Links können dort platziert werden. Durch einen Doppelklick öffnet sich auf der freien Fläche ein Dialogfeld, das die Auswahl unterschiedlicher Dateiformate möglich macht. Hier können Materialien eingebunden werden, die online zu finden sind oder die auf der eigenen Festplatte liegen. Stormboard ist an dieser Stelle restriktiver, da keine Links aus dem Internet auf der Tafel gepostet werden können, mit der Ausnahme von Videos (und diese auch nur via Youtube). Alle anderen Dateien müssen als lokale Dateien angehängt werden. Stormboard bietet zusätzlich noch die Möglichkeit eigene Zeichnungen (Sketches) anzufertigen und Index Cards (ein Storm in einem Storm) einzubinden. Bei allen digitalen Tafeln ist es natürlich notwendig, wie bei den analogen Tafeln, dass eine Struktur auf der Tafel erzeugt wird, so dass der Betrachter folgen kann.