Checkliste
Lernbarrieren vermeiden – Lernerfolg steigern
Lernbarrieren können im Kurs, in der Bildungsmaßnahme selbst entstehen. Es ist daher sinnvoll, schon bei der Kursvorbereitung mögliche Felder zu antizipieren, die für das Entstehen von Lernbarrieren verantwortlich sein können. Warum nicht den Lernenden selbst etwas an die Hand geben, damit sie ihren Lernerfolg selbstverantwortlich mitsteuern können?
Die folgenden Fragen sind zur Weitergabe an Ihre Lernenden gedacht:
- Was ist interessant für Sie an diesem Kurs? Beschäftigen Sie sich mit den Informationen, die Sie über den Kurs erhalten haben und prüfen Sie, was Sie bereits kennen oder wissen, was noch nicht, und was Sie persönlich interessant und wichtig finden.
Warum: Es erleichtert Ihnen das Lernen und lenkt Ihre Konzentration, wenn Sie wissen, was für Sie interessant und wichtig ist. - Setzen Sie sich Ihre Ziele. Was wollen Sie hier lernen? Was wollen Sie mitnehmen? Was wollen Sie am Ende können?
Warum: Es lenkt Ihre Aufmerksamkeit, wenn Sie Ihre eigenen Ziele für sich klar haben. - Entspannen Sie sich. Versuchen Sie ablenkende Gedanken zu vermeiden. Atmen Sie z.B. mehrmals ruhig und tief ein und aus. Konzentrieren Sie sich auf den Kurs.
Warum: Anspannung kann Ihre Konzentration behindern, Entspannung macht den Kopf frei. - Hören Sie aktiv zu. Was sagt der/die Lehrende? Was sagen Ihre Mitlernenden? Denken Sie mit. Sagen Sie, wenn es Ihnen zu schnell geht oder wenn etwas unklar bleibt. Sorgen Sie dafür, dass Unklarheiten ausgeräumt werden.
Warum: Mit aktivem Zuhören wird der Kurs für Sie spannender, sie verstehen mehr, sie gestalten mit. - Beteiligen Sie sich. Bringen Sie Ihre Interessen, Ihre Anliegen, Ihre Lösungsideen, Ihre Erfahrungen ein.
Warum: Aktivität steigert die Freude am Lernen und verhindert Langeweile. Außerdem können Sie von den Ideen, Erfahrungen der anderen Lernenden durchaus profitieren – und die anderen wiederum von Ihnen. Lernen ist keine Einbahnstraße! - Fragen Sie nach. Das können Sie direkt tun oder Sie schreiben Ihre Fragen auf und bringen sie dann ein.
Warum: Es ist Ihr Kurs, Ihr Lernen, es geht um Sie und Ihre Fragen. Fragen stärken das Selbstbewusstsein. - Schreiben Sie Wichtiges mit. Machen Sie sich Notizen und markieren Sie mit einem Farbstift, Marker o.ä. die wichtigsten Aspekte des Kurses.
Warum: Schreiben unterstützt das Hören und hilft, sich etwas zu merken. - Haben Sie Geduld – mit sich und anderen. Akzeptieren Sie Ansichten und Fragen anderer Lernender im Kurs. Helfen Sie einander, sich gegenseitig zu verstehen.
Warum: Anderen zuzuhören, sich mit ihren Ansichten zu befassen kann sehr inspirierend sein. Sich gegenseitig zu verstehen und zu unterstützen führt zu einer guten Atmosphäre. - Setzen Sie sich weitere Ziele und verfolgen diese. Überlegen und entscheiden Sie für sich, was Sie nach dem Kurs mit dem Gelernten anfangen wollen. Was wollen Sie vertiefen? Was wollen Sie beim nächsten Mal oder per E-Mail nachfragen? Was wollen Sie mal im Internet recherchieren?
Warum: Früher in der Schule waren es die Hausaufgaben, mit denen Ihr Lehrer entschieden hat, was Sie außerhalb des Unterrichts zu tun haben. Jetzt entscheiden Sie selbst darüber, was für Sie wichtig und richtig ist. Es geht um Sie, nicht um einen Lernstoff.
CC BY SA 3.0 DE BY Rosemarie Klein und Gerhard Reutter für wb-web
Quelle
Schumacher, Eva-Maria (2011). Schwierige Situationen in der Lehre. Methoden der Kommunikation und Didaktik für die Lehrpraxis. Opladen & Farmington Hills: UTB, S. 51.