Susanne Witt Blog
Digital – Wenn nicht jetzt, wann dann?
Die Digitalisierung hat einen neuen Meilenstein: COVID-19, oder kurz: Corona. Der Virus zeigt, dass es an der Zeit ist, andere Wege als den klassischen in den Klassen-/Kursraum zu beschreiten. Die Empfehlung "Sozialkontakte zu vermeiden" bedeutet, diese - für einen gewissen Zeitraum - auf eine andere Ebene zu verlagern. Hier bietet die digitale Welt mit virtuellen Räumen Möglichkeiten zum Austausch und Lernen. wb-web stellt frei verfügbare Bildungsmaterialien und Informationen zur digitalen Kursgestaltung zur Verfügung. Gern möchten wir Ihnen auf diesem Weg verschiedene Inhalte, wie unter anderem den neuen Wissensbaustein zur Informationskompetenz oder die aktuelle Buchvorstellung „Unterricht digital“, vorstellen und Appetit auf die virtuelle Lehre und Lernen mit digitalen Medien machen.
Lernort
Unter dem Motto „Vom Sofa aus Neues lernen“ bot vor einem Jahr die Volkshochschule in Friesland-Wittmund Kurse an, bei denen Lernende von zu Hause aus teilnehmen konnten. Das Projekt „vhs@home“ möchte mit seinem eCampus Menschen erreichen, die nicht in die VHS kommen können oder an einem anderen Ort lernen möchten. Die VHS Papenburg erhielt für die Einrichtung digitaler Lernwohnzimmer Fördermittel im Rahmen der Initiative „VHS für alle“. Mit dem Bundesprogramm Ländliche Bildung unterstützte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Ideen und Impulse für die Zukunft. Insbesondere die Möglichkeit der Teilhabe war und ist erklärtes Ziel dieser und ähnlicher Angebote.
Der Lernort ist omnipräsent, wenn man digitale Medien nutzt. Ausgerüstet mit der passenden Technik kann jeder Ort zu einem Lernort werden. Oft müssen nicht einmal Programme installiert werden, es reicht die Nutzung von browsergestützten Angeboten, wie Nele Hirsch in ihrem Buch „Unterricht digital“ beschreibt.
Beispiele für Tools:
ONCOO – Mit ONCOO steuern und unterstützen Sie methodische Prozesse im kooperativen Unterricht. ONCOO ist ein Projekt des Fachseminars Informatik am Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen in Osnabrück und kann per Browser plattformunabhängig und kostenlos genutzt werden.
Mentimeter – Das kollaborative Tool Mentimeter kann per Browser erstellt werden. Es ermöglicht u.a. Meinungsbildung, die Abfrage von Vorwissen, Wortwolken, Feedback, Abstimmungen und Kommentare
Weitere Tools finden Sie u.a. auf den Seiten unterricht-digital.info , digimedien-tools-gesamt oder auf frolleinflow - Refind.
Hochschulforum Digitalisierung
Wie können Lehrveranstaltungen, Konferenzen, Vorträge, Sprechstunden usw. weiterhin stattfinden? In diesem Beitrag stellt die Webseite Ergebnisse ihrer Community-Umfrage vor: Eine digitale Toolsammlung für Online-Veranstaltungen.
Unter dem Begriff „Dritte Orte im Netz“ bündeln Joachim Sucker und Nele Hirsch Orte, die nicht zuhause sind und auch nicht mit Arbeitsplatz oder Schule. Trotzdem oder gerade deshalb zeichnen sich viele dieser Orte als perfekte Lernorte aus. Ziel ist es, "auf diese Weise Lust und Mut zu machen zur Konzeption und Gestaltung vieler weiterer Dritter Orte". Warum nicht auch virtuell?
Virtuelle Räume
Sich in virtuellen Räumen auszutauschen, ist nicht neu. Was im privaten Umfeld via Videochat und Sozialen Medien gern genutzt wird, funktioniert auch im Beruflichen und im Lehr-Lern-Zusammenhang. In virtuellen Räumen können Lehrende und Teilnehmende sich live genauso austauschen, wie in einem Klassenraum. In dem Erfahrungsbericht „Wie können soziale Medien das kollaborative Arbeiten in Gruppen fördern?“ schildert Eva-Christina Edinger die Einbindung sozialer Medien in Lehr-Lernszenarien für kollaborative Arbeitsformen im virtuellen Raum.
Virtuelle Tafeln wie Padlets und Sormboards erleichtern die Visualisierung.
Verschiedene Tools ermöglichen auch Gruppenarbeiten. ILIAS, zum Beispiel, ist eine Lernplattform (Learning Management System), offen für Universitäten, Unternehmen, Schulen und der öffentliche Dienst mit integrierten Werkzeugen, individuellen Lernszenarien und Trainings. Jeder kann ILIAS kostenfrei nutzen und die weitere Entwicklung mitgestalten. Joachim Sucker gibt in seinem Blog „Digitale Teilhabe? Nicht ohne die Kursleitung“ eine Übersicht über verschiedene virtuelle Anwendungen und Gelegenheiten.
E-Learning
Das Dossier E-Learning beschäftigt sich mit grundlegenden Prinzipien bei der Umsetzung von Lernangeboten in elektronischer Form. Folge 1 des Dossiers behandelt die Didaktik und Methodik beim E-Learning. Folge 2 bietet Informationen zu den Technikgrundlagen für E-Learning und Folge 3 legt den Schwerpunkt auf die Nutzung von Social Media zum Lernen.
Lernen trotz Corona!
Unter der Leitung der Pädagogischen Hochschule Schwyz bieten auf dieser Plattform zahlreiche Expertinnen und Experten Hilfestellung und Unterstützung, wie Lernen trotz Corona in der Schule funktionieren könnte.
Lernplattform der Kritischen Akademie
Die Kritische Akademie Inzell will in der aktuellen Situation Menschen bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterbildung unterstützen.
Hierzu haben die Anbieter eine Präsentation mit KOSTENFREIEN E-Learning-Angeboten erstellt, welche eine exemplarische Auswahl verschiedenster Weiterbildungsangebote darstellt und keine Werbezwecke verfolgt.
Diese Präsentation wird fortlaufend ergänzt und ist in der jeweils aktuellsten Version unter nachfolgendem Link abrufbar:
e-teaching.org
Online-Ressourcen für einen schnellen Einstieg ins Thema digitaler Hochschullehre stellt e-teaching.org zur Verfügung. In dem verlinkten Beitrag finden Sie Hinweise zu
- Online-Events
- Lehren und Lernen mit Videos
- Aktuelle Linksammlungen
- Blogs und Webseiten
Das Unterstützungspaket Fernlehre
Die Virtuelle Pädagogische Hochschule stellt auf ihrer Seite eine Sammlung eDidaktik und Tools für den schnellen Einstieg ins Online-Lehren zur Verfügung. Neben Tools, wie Moodle, steht u.a. auch eine Handreichung zur Organisation von Webinaren zur Verfügung.
https://www.virtuelle-ph.at/corona/
Informationskompetenz
Der neue Wissensbaustein „Informationskompetenz“ hilft als Guide beim Umgang mit im Internet gefundenen Informationen. Der Guide orientiert sich dabei an folgenden Fragen:
- Informationsbedarf zu erkennen
- Informationen zu ermitteln
- Informationen zu beschaffen
- Informationen zu organisieren und zu bewerten und
- Informationen effektiv zu nutzen (Klingenberg, 2017, S. 63).
Mit dem Wissensbaustein füllt wb-web die Lücke zu dem bisherigen Angebot zur Recherche im Internet und dem Wissensmanagement:
- Wissensbaustein Internetrecherche und Wissensmanagement
- Folge 6: Suchen, Finden und Wiederfinden – Persönliches Wissensmanagement im Netz
- Finden und Nutzen
Digitalisierung
Das Dossier „Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“ bietet praktische Hilfen für verschiedene Aspekte des Themas, von den rechtlichen Grundlagen über Tipps für Präsentationen und Handouts bis zu digitalen Werkzeugen, die die Seminarvorbereitung erleichtern. So erreicht man eine Öffnung und Ausweitung von klassischen Lernsettings mithilfe digitaler Medien.
Offene Bildungsmaterialien in der Erwachsenen- und Weiterbildung
In diesem Dossier werden Grundlagen und Grundfragen zum Umgang mit offenen Bildungsmaterialien erklärt und die rechtlichen Rahmenbedingungen beschrieben. Darüber hinaus werden Tools und Fundorte sowie die Nutzung und Nutzungsmöglichkeiten der Materialien beschrieben. Im dritten Teil des Dossiers steht die eigene Gestaltung und Veröffentlichung von OER im Fokus. Der vierte Teil beschäftigt sich mit der Frage des Ermöglichens und Weiterdenkens.
Urheberrecht und offene Lizenzen
In dem Dossier Recht in der Weiterbildung finden Sie in der dritten Folge eine anschauliche Beschreibung des Urheberrechts sowie einen Verweis auf die Beschreibung der CC-Lizenzen im Dossier Offene Bildungsmaterialien stellvertretend für offene Lizenzmodelle.
Zahlreiche Handlungsanleitungen, Check- und Linklisten in den einzelnen Dossiers stehen Ihnen kostenfrei für den Einsatz in Ihrem Kursangebot, virtuell wie analog, zur Verfügung.
Deutscher Bildungsserver
Das Dossier Digitalisierung des Deutschen Bildungsservers bietet aktualisiert einen Überblick über Tools und Online-Lernangebote - und das für alle Bildungsbereiche.