Buchvorstellung
Freie Unterrichtsmaterialien finden, rechtssicher einsetzen, selbst machen und teilen
Das Buch erläutert, was Offene Bildungsmaterialien (OER) sind und zeigt den Umgang mit OER anhand von zwölf möglichen Einsatzszenarien. Es leitet kleinschrittig zum Gebrauch und zur Erstellung eigener OER an. Naheliegend und doch besonders: dieses Buch über OER ist selbst OER. Die Publikation richtet sich an Lehrende, die sich über OER informieren möchten, OER suchen und nutzen sowie selber erstellen möchten.
Der Autor Jöran Muuß-Merholz ist Diplom-Pädagoge mit Schwerpunkt auf digitalem Lernen und Lehren. Mit seiner Agentur J&K Jöran und Konsorten - Agentur für Bildung organisiert er u.a. bundesweit OERCamps. Als Leitung der Blogredaktion engagiert er sich in dem Projekt OERInfo.
Nutzungskonzept
Das Buch ist so konzipiert, dass man es sowohl vollständig und die Kapitel der Reihe nach lesen kann, aber auch selektiv Kapitel nach Bedarf. Es enthält neben dem Fließtext zahlreiche Abbildungen sowie Tipps und Verlinkungen zu Hilfsmitteln in Praxis-Boxen und zur weiteren Vertiefung eines Themas Hintergrund-Boxen. Die Verlinkungen wurden im September 2017 erstellt und überprüft.
Inhalt
Das Buch gliedert sich in neun Kapitel. Im ersten geht es um die Praxis von „Copy & Paste“ bei der Erstellung von Lehr-/Lernmaterialien. Damit ist das kreative Zusammenstellen von Inhalten gemeint und auf diese Weise etwas Neues schafft. Die so entstandenen Materialien werden als pädagogisch wertvoll und Lehrende als „Remix-Künstler“ bezeichnet.
Das zweite Kapitel besteht aus zwölf Praxisfällen (beispielsweise Arbeitsblatt, Projektwebseite, Präsentationsfolien) in denen unter Anwendung von „Copy & Paste“ Unterrichtsmaterialien entstehen sollen. Im Fokus stehen nach dem ersten eher theoretischen Kapitel hier die Probleme und Fragen, die bei der praktischen Umsetzung von „Copy & Paste“ auftreten können.
Das dritte Kapitel greift die vorangegangenen Problemfälle auf und erörtert den Einsatz von Lösungsmöglichkeiten. So wird das Konzept der offenen Bildungsmaterialien vorgestellt. Dessen Kern sind die „5V-Freiheiten“, durch welche sich die offenen Bildungsmaterialien definieren. Unter dem Stichwort „Wer hat`s erfunden“ wird außerdem kurz und prägnant auf die Geschichte von OER eingegangen. Zusätzlich erläutert der Autor das Urheberrecht und ausführlicher die CC-Lizenzen.
Im vierten Kapitel präsentiert der Autor eine umfangreiche Zusammenstellung von OER-Anlaufstellen im Internet, wobei eine dreistufige Kategorisierung vorgenommen wird: Open Content, Open Educational Resources und OER-Spezial. Der Autor stellt unterschiedliche Zugänge, beispielsweise nach Medium, wie Bilder, Audio, Folien, Kurse etc., oder nach Fächern, wie Mathematik, Chemie, Deutsch, Medienbildung, vor.
„Wie gehe ich mit OER um? Wie kann ich die Materialien nutzen? – Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des fünften Kapitels. Hier finden die Leser/innen praktische Hinweise, worauf zu achten ist, wenn man OER nutzt – noch ohne dies Materialien zu verändern –, wie man ihre Qualität prüft und anschließend aufbewahrt bzw. dokumentiert. Mit der TULLU-Regel zeigt der Autor, wie man Lizenzangaben richtig macht.
Im sechsten Kapitel beschreibt der Autor gute Beispiele für OER korrespondierend mit den zwölf zuvor vorgestellten Praxisbeispielen. Neben einer Wiederholung der Lizenzfrage stehen insbesondere multimediale Materialien im Fokus, wie Videos und Bilder.
Wie man offene Bildungsmaterialien selber machen erstellen und teilen kann, wird im siebten Kapitel erklärt. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung beinhaltet unter anderem Hinweise zur Lizenzwahl und –generierung und zum Veröffentlichungsort und der –art. Der letzte Abschnitt des Kapitels zeigt auf, was bei Kombinationen von verschiedenen OER mit verschiedenen Lizenzen zu beachten ist.
Im achten Kapitel zieht der Autor ein Fazit bzw. eine Einordnung offener Bildungsmaterialien und ein Ausblick in die Zukunft in Bezug auf die Relevanz von OER in der Bildung. Das Buch schließt im neunten Kapitel mit einem kurzen Glossar, einem Crashkurs über Urheberrecht sowie weiteren Literaturtipps und Links zu Online-Selbstlernkursen.
Fazit
Für alle, die Interesse an OER haben oder sich darüber informieren möchten, ist dieses Buch – ein praktischer OER-Leitfaden – empfehlenswert. Lediglich der Crashkurs zum Urheberrecht beruht auf nicht mehr aktueller Gesetzeslage. Hierzu können Sie folgende Quellen nutzen: iright.info oder auf wb-web.
Im siebten Kapitel wäre eine bildliche Darstellung des Unterschiedes zwischen Sammlung und Werkverbindung hilfreich. Eine solche Abbildung finden Sie im folgenden Beispiel.
CC BY SA 3.0 DE by Magdalena Spaude für wb-web