Informationen, Daten und Fakten zu Digital Literacy
AlphaDekade 2016-2026
UNESCO Guidelines Designing Inclusive Digital Solutions and Developing Digital Skills
Die Leitlinien der UNESCO richten sich an Entwickler und Verantwortliche mit dem Ziel, für Menschen mit einem niedrigen Bildungsstand Grundbildungsangebote zu entwickeln. Insbesondere Angebote zur digitalen Grundbildung zielen darauf ab, Betroffenen Zugang zu digitalen Informationen zu öffnen und digitale Anwendungen wie Apps zu verwenden.
Die UNESCO wählte 14 Projekte weltweit zur digitalen Inklusion aus. Sie bieten praktische Tipps, Innenansichten und Empfehlungen für eine gelingende Inklusion und sind in die hier vorliegenden Leitlinien eingeflossen.
Die Publikation ist in englischer Sprache und unter CC BY SA verfügbar.
Europäischer Rahmen für die Digitale Kompetenz von Lehrenden (DigCompEdu)
Der DigCompEdu Rahmen beschreibt die digitale Kompetenz von Lehrenden. Er richtet sich an Lehrende aller Bildungsebenen. Ziel dieses allgemeinen Bezugsrahmen ist es, Lehrende beim Einsatz digitaler Medien zur Verbesserung und Innovation von Bildungsangeboten zu unterstützen.
Der Kompetenzrahmen ist in sechs Kompetenzbereiche mit insgesamt 22 Kompetenzen gegliedert.
Den Europäischer Rahmen für die Digitale Kompetenz von Lehrenden (DigCompEdu) finden Sie als PDF hier zum Download.
Digitalstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Studien, die der Digitalstrategie zugrunde liegen, zeigen, dass in der deutschen Bevölkerung grundlegende Fähigkeiten bei Computeranwendungen und Internetkompetenzen zunehmen. Dagegen sind digitale Kompetenzen nur mittelmäßig verbreitet. Insbesondere bei Themen wie Datenanalyse- und Big-Data-Kenntnisse fehlen in Deutschland zahlreiche IT-Fachkräfte.
Die Digitalstrategie hat zum Ziel, die Digitale Kompetenz als konzeptionellen Bestandteil der Allgemeinbildung zu etablieren und diesen in eine umfassende Ethik- und Werteerziehung einzubetten. Die Stärkung der digitalen Kompetenzen in der Erwachsenenbildung zielt unter anderem auf die Verbesserung von Teilhabemöglichkeiten in einer zunehmend von digitalen Medien geprägten Gesellschaft.
Hierzu fördert das BMBF gemeinsam mit dem Deutschen Volkshochschulverband die digitale Grundbildung mit
- Kursangeboten zum Lernen in digitalen Umgebungen,
- Vermittlung von Medienkompetenz sowie
- digitalen Kompetenzen von Kursleitenden.
Ein Fokus liegt auf der Professionalisierung der Lehrenden und Multiplikatoren. Unter anderem startete der Forschungsschwerpunkt „Digitale Hochschulbildung, der sich mit innovativen digitalen Lehr-Lern-Formaten sowie strukturellen Gestaltungs- und Gelingensbedingungen befasst. Das Hochschulforum Digitalisierung begleitet den Diskurs, vernetzt und berät Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Quelle:
BMBF (Hrsg.) (2019). Digitale Zukunft: Lernen. Forschen. Wissen. Die Digitalstrategie des BMBF.
Strategiepapier der Kultusministerkonferenz "Bildung in der digitalen Welt"
In dem im Jahr 2016 verfassten Strategiepapier wird neben der schulischen, beruflichen oder hochschulischen Bildung auch die Digitalisierung in der Weiterbildung thematisiert. Lebenslanges Lernen gewinnt aufgrund der vielfältigen Veränderungen u.a. durch die Digitalisierung in der Lebenswelt an Bedeutung. Digitale Kompetenzen bilden die Grundlage für persönliche, berufliche und gesellschaftliche Teilhabe. Die KMK sieht offene digitale Bildungsangebote als Chance – für Bildungsinteressierte und Bildungsungewohnte – an Bildung teilzuhaben.
Die KMK weist auf besondere Merkmale der allgemeinen Weiterbildung hin:
- Diversität der Lernenden
- Lehrplanfreiheit und niedriger Formalisierungsgrad
- Geringe staatliche Regulierung
- Pluralität der Weiterbildung.
Hier können Sie das vollständige PDF lesen.
Quelle: Sekretariat der Kultusministerkonferenz (Hrsg.) (2016). Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz.
Für Interessierte zum Weiterlesen: KMK-Empfehlungen zur Digitalisierung in der Hochschullehre (März 2019)
D21-Digital-Index
Der D21Digital-Index weist ein jährliches Lagebild zum Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland auf. Hierzu werden über 20.000 Bundesbürger*innen ab 14 Jahren inklusive der Offliner befragt. Für die Gesellschaftsstudie 2017/2018 wurde erstmalig Daten zur Akzeptanz und Nutzung von intelligenten Geräten durch die Bevölkerung erhoben.
Der Digital-Index setzt sich zusammen aus Zugang, Kompetenz, Nutzung und Offenheit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Dindex um zwei Punkte auf 53 Punkte, insbesondere durch die Zunahme bei Kompetenz und Offenheit. Die Mediennutzung ist dabei sehr heterogen in der Gesellschaft. Etwa ein Viertel verzichtet auf digitale Angebote, ca. 41 Prozent zählen mit ihrer Art und Häufigkeit der Nutzung digitaler Angebote in der Studie zu den Mithaltenden und 34 Prozent zu den digitalen Vorreitern. Weitere Ergebnisse der Studie können Sie sowohl in dem nachfolgenden Video wie auch auf der Webseite der Initiative D21 entnehmen.
Das Video ist urheberrechtlich geschützt. Initiative D21 e.V. 2019
Die Studie wird von Kantar TNS durchgeführt. Das Projekt ist gemeinschaftlich finanziert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Alle Förderer und Kooperationspartner finden Sie hier.
DIVSI "Generation Internet" zwischen Glück und Abhängigkeit
Digitale Bildung – Handlungsempfehlungen für den Bildungsstandort Deutschland
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e. V. veröffentlichte 2018 ein Positionspapier mit Handlungsempfehlungen zur Digitalen Bildung. Digitale Kompetenz ist demnach die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Eine breit angelegte digitale Grundbildung soll die Basis gegen eine digitale Spaltung im beruflichen wie im privaten Bereich verhindern.
Das Positionspapier können Sie hier lesen.
News und Blogs
Digitale Grundbildung als Herausforderung für die Erwachsenenbildung
Insbesondere in politischen Diskursen fallen immer wieder Begriffe wie „digitale Bildung“, „digitale Kompetenzen“ oder „digitales Lernen“ bis hin zu „digitale Exzellenz“ (vgl. Rede von Sven Volmering, CDU/CSU, am 27.03.2015). Der Begriffszusatz „digital“ bleibt hier jedoch unscharf. Was zeichnet eine „digitale Bildung“ aus? Haben wir es hier einfach ‚nur’ mit einer digitalisierten Form von Bildung zutun? Handelt es sich hier um Bildung, die mit Hilfe von digitalen Medien stattfindet? Oder einer Bildung, welche in einer zunehmend von digitalen Medien durchdrungenen Welt und so eine Auseinandersetzung mit diesen erfordert? Inwiefern ist hier überhaupt eine Trennung möglich oder sinnvoll?
Quelle: Klein, A. (2015). Digitale Grundbildung als Herausforderung für die Erwachsenenbildung. IN EPALE vom 23.06.2015
Schöne neue digitale Welt – Notwendigkeit und Chancen digitaler Grundbildung
Das Smartphone ist in den Alltag der meisten Menschen in Deutschland eingezogen und nimmt einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit in Anspruch. Messangerdienste, online Nachrichtenportale oder Navi-Apps begleiten viele auf dem Weg zur Arbeit. Internetfähige Medien eröffnen einen Zugang zu unzähligen Informationen und Neuigkeiten, abrufbar zu jeder Zeit und von überall. Doch haben alle potenziellen User*innen Zugang zu digitalen Angeboten? Und ermöglichen die Entwicklungen der Medien allen in Deutschland dieselben Chancen? Diese Fragen beantworten die Autoren Melanie Rudolph und Annabel Stevelmans in ihrem Artikel.
Rudolph, M. & Stevelsmans, A. (2017). Schöne neue digitale Welt. Notwendigkeit und Chancen digitaler Grundbildung. In: Alfa-Forum, (2017) 92, S. 30-34 Zeitschriftenaufsatz ISSN1435-0793
Digitale Grundbildung: Ziel oder Methode einer chancengleichen Teilhabe in
einer mediatisierten Gesellschaft? Wo wir stehen und wo wir hin müssen
Medienkompetenz und Medienliteralität sind Eckpfeiler einer gelingenden Teilhabe an Gesellschaft geworden. Vielfältige Potenziale für die Grundbildung/Basisbildung, so die AutorInnen, liegen in einem niederschwelligen, motivierenden und spielerischen Zugang sowie online verfügbaren, diagnostischen Werkzeugen für formativ-begleitendes Feedback zum Lernprozess. Doch treffen sie oft auf (zu) geringe Computerkompetenzen von Lernenden. Der lauter werdende Ruf nach einer digitalen Grundbildung scheint zusehends folgerichtig. Es besteht aber noch ein enormer Forschungs- und Entwicklungsbedarf sowohl hinsichtlich des Kompetenz- und Literalitätsdiskurses als auch hinsichtlich der Entwicklung von digitalen Medien für den Grundbildungsbereich, so ein Fazit des Beitrags. Die AutorInnen machen es sich vorliegend zur Aufgabe, den Status quo des Einsatzes digitaler Medien in der Grundbildung/Basisbildung vor dem Hintergrund aktueller empirischer Befunde und Diskurse in Deutschland und Österreich zusammenzuführen und kritisch abzuwägen. Den Abschluss dieser Grundlagenarbeit bilden konkrete Handlungsempfehlungen und Desiderata. Wesentliches Ergebnis: Die zukünftige Teilhabe in einer mediatisierten Gesellschaft bedarf zunehmend einer digitalen Grundbildung, die auch multimodale Kommunikationsformen berücksichtigt. (Wolf, 2017)
Die Publikation steht unter einer CC BY 4.0 - Lizenz online zur Verfügung.
Wolf, K. D. & Koppel, Ilka (2017). Digitale Grundbildung: Ziel oder Methode einer chancengleichen Teilhabe
in einer mediatisierten Gesellschaft? Wo wir stehen und wo wir hin müssen. IN Magazin
Erwachsenenbildung.at 11 (2017) 30, 11 S.
Gelingensbedingungen für den Einsatz von Digitalen Medien in der Grundbildung (GeDiG)
Das Projekt untersucht, wie Lehr-Lernsituationen mit digitalen Medien im Grundbildungsbereich gelingen können und welche Herausforderungen und Erfolgsfaktoren auf struktureller, didaktischer und personaler Ebene bestehen. Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Lernprozesse und die Chancen für gesellschaftliche Teilhabe sowie berufliche (Wieder-) Eingliederung zu erhöhen.
Die Projektseite hält weitere Informationen für Sie vor.
Literatur
Grotlüschen, A. & Buddeberg, K. (2018). Geringe Literalität unter Erwachsenen in Deutschland. IN Handbuch Bildungsarmut. Wiesbaden: Springer VS
DOI https://doi.org/10.1007/978-3-658-19573-1_13,
Print ISBN 978-3-658-19572-4
Online ISBN 978-3-658-19573-1
Zusammenfassung
In Deutschland verfügen rund 7,5 Millionen Erwachsene über sehr eingeschränkte Lese- und Schreibkenntnisse. Im Fachdiskurs wird diese Gruppe auch mit dem Begriff „funktionaler Analphabetismus“ beschrieben. Diese Erwachsenen können sowohl hinsichtlich ihrer Kompetenzarmut, als auch teilweise aufgrund ihrer Zertifikatsarmut als bildungsarm beschrieben werden. Der Beitrag beschreibt die Zusammensetzung dieser Gruppe von Erwachsenen hinsichtlich einer Reihe von Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Schulabschluss oder der in der Kindheit erlernten Erstsprache.
(Grotlüschen u.a., 2018)
Swertz, C. (2018). Digitale Grundbildung im Pilotversuch. Beobachtungen einer entstehenden Praxis. IN Medienimpulse. Jg. 56, Nr. 3, 2018. ISSN 2307-3187
Lizenz: CC-BY-NC-ND-3.0-AT
Zusammenfassung
Die im Schuljahr 2018/2019 erfolgende flächendeckende Einführung der verbindlichen Übung "Digitale Grundbildung" in Österreich wurde im Schuljahr 2017/2018 mit einem Pilotversuch vorbereitet. In 15 der beteiligten Schulen wurden
Lehrende und Lernende zu ihren Erfahrungen befragt und Unterrichtsstunden beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Verständigung in den Kollegien und bereits vorliegende Erfahrungen Erfolgsfaktoren sind. Probleme mit
der Geräteausstattung konnten kaum beobachtet werden. Als problematisch erwiesen sich in den beobachteten Schulen fehlende Materialien und Kompetenzen für die Vermittlung von Medienkompetenz und digitalen Kompetenzen
(Fachdidaktik Informatik). Das gilt sowohl für die Integration in die Fächer als auch für gewidmete Stunden. Damit wird als Aufgabe für die Medienpädagogik und die Fachdidaktik Informatik interpretiert.
(Swertz, 2018)
Jennewein, F. (2018). Sechs Jahre Basisbildung im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung. Wirksamkeit und Gelingensfaktoren. IN Magazin Erwachsenenbildung.
Zusammenfassung:
Seit 2012 fördert die österreichische Initiative Erwachsenenbildung (IEB) bundesweit die Realisierung von Bildungsangeboten, in denen Jugendliche und Erwachsene unentgeltlich grundlegende Kompetenzen erwerben und den Pflichtschulabschluss nachholen können. Sie schafft darüber hinaus Rahmenrichtlinien für diese Angebote, um einen hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie die Bildungsangebote im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung aussehen: Sie orientieren sich nicht am klassischen Fächerkanon, sondern sind entlang von Kompetenzfeldern ausgestaltet; sie sind inhaltlich nicht nur auf Lesen/Schreiben, Mathematik und digitale Kompetenz gerichtet, sondern auch auf Politische Bildung und Lernkompetenz und sie beinhalten immer auch individuelle Beratung und sozialpädagogische Begleitung. Nach einem Blick auf die Anbieter und Angebote der Initiative Erwachsenenbildung in Tirol, trägt der Autor aussagekräftige Zahlen aus dem Monitoring der ersten beiden Programmperioden der Initiative Erwachsenenbildung zusammen und leitet schließlich Gelingensbedingungen für Basisbildungsangebote ab. (DIPF/Orig.)
Brandhofer, G. u.a. (2016). Die Medienkompetenz der Lehrenden im Zeitalter der Digitalität - das Modell digi.kompP.Lizenz: CC BY NC ND
Zusammenfassung
Mit diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, ein umfassendes Kompetenzmodell in Zusammenhang mit dem Lehren und Lernen mit digitalen Medien und über digitale Medien für Lehrende in Österreich zu erstellen. Dieses Modell soll anschlussfähig an die bestehenden Kompetenzmodelle für Schüler/innen sein. Es wurde großer Wert darauf gelegt, nicht nur die Anwendungskompetenzen abzubilden, sondern auch die nötigen didaktischen Fähigkeiten darzustellen. Im Vorfeld wurden internationale Modelle studiert und in der Forschung anerkannte Rahmenmodelle als Ausgangspunkt für die Erstellung dieses Kompetenzmodells herangezogen. (Brandhofer, 2016)
Kerres, M. (2017) Digitalisierung als Herausforderung für die Medienpädagogik: „Bildung in einer digital geprägten Welt“. In: Fischer, Christian (Hrsg.) Pädagogischer Mehrwert? Digitale Medien in Schule und Unterricht.Münstersche Gespräche zur Pädagogik, Münster: Waxmann.
Der Beitrag erörtert die Implikationen der aktuellen Diskussion über die Digitalisierung für die Medien-pädagogik. Die Digitalisierung durchzieht alle Fachgebiete und Lehrinhalte. Medienbildung ist insofern integral zu konzipieren und bezieht sich auf die Fähigkeit, digitale Technik zu bedienen, ihre Funktionen zu nutzen und ihre Implikationen zu reflektieren. Im Kern geht es um die Frage, wie Bildung zu verste-hen ist, um die gesellschaftliche Herausforderung der Digitalisierung angemessen einzulösen. Medien-bildung ist nicht additiv zu bisherigen Kompetenzen anzulegen, sondern kann als Disposition, Transak-tion oder Transformation aufgefasst werden. (Kerres, 2017)