Erfahrungsbericht
In fünf Schritten zum OER-Fachexperten
Mit dem Projekt „OER-Fachexperten“ standen wir vor der Aufgabe, einen offenen Onlinekurs über OER für Trainerinnen und Trainer zu erstellen. Statt das Rad neu zu erfinden – das heißt in dem Fall schon wieder (zweifellos gute) Lernmaterialien zu Open Educational Resources (OER) neu zu produzieren – haben wir versucht ein Vorbild zu sein und selbst freie Lernmaterialien in unserem Kurs einzusetzen und zu remixen.
Hinweis
ÜBERNAHME: Der nachfolgende Text stammt von Anja Lorenz (Hier finden Sie das Ursprungswerk) und steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Er wurde weitestgehend inhaltsgleich übernommen und leicht bearbeitet (z.B. die Überschriften der ersten beiden Abschnitte wurden entfernt bzw. umformuliert) um sie den redaktionellen Standards von wb-web anzupassen. Aus technischen Gründen wurden die H5P-Elemente durch Screenshots ersetzt.
Video: Tipps von Expertinnen und Experten von OERexp (CC BY 4.0), basierend auf dem Video „Interviews mit Teilnehmern vom OER-Festival 2016 – ‚Tipps für Einsteiger in das Thema OER“ aus dem COER16, veranstaltet vom MOOChub (CC BY 3.0).
Je nach unserer Vorstellung habe ich dann auch mal mehr, mal weniger das Video angepasst. So fanden wir zwar beispielsweise das Video zur Finanzierung von OER aus dem COER15 toll, aber zu lang, und ich habe es deshalb einfach in 2 Teile gegliedert (Teil 1, Teil 2). Da es nur ein paar einfache Schnitte waren, konnte ich diese sogar ohne den Umweg über unsere Videoprofis im Haus machen. (Wen es interessiert: ich habe den Movie Maker und ShotCut dazu verwendet, da ich damit meist auch außerhalb meines Jobs arbeite.)
Dazu haben wir einiges neu produziert, vor allem kleine Intro-Videos (Beispiel) und Videos speziell zur Situation von Trainierinnen und Trainern (Beispiel). Mit Hilfe von H5P habe ich alle (eigenen oder wieder verwendeten) Videos mit Zusatzinformationen und Fragen interaktiver erweitern können. Außerdem lassen sich mit dem Tool weitere schöne Sachen umsetzen.
Auf dem „OERcamp 2017 Nord“ habe ich ein paar Teilnehmende zu ihrem Umgang mit OER befragt und habe die Antwortvideos in einer Hotspot-Interaktion verbaut:
Wir haben auch Übungsaufgaben mit OER gestaltet (zum Beispiel zur Konzeption mit dem OER-Canvas). Und vor einer ganzen Weile hatte ich die tolle SchnOERzeljagd von Sandra Schön ja schon als H5P-Präsentation umgesetzt, die konnten wir im Kurs ganz gut wieder gebrauchen (Und so habe ich quasi in meinem Job meine OER-Materialien aus selbstständiger Arbeit wiederverwendet.)
Neben Videos haben wir auch Grafiken (zum Beispiel der Fahrplan zum Finden der richtigen Lizenz), Slides (wie die zum Wert und Finanzierung von OER) oder Podcasts (zum Beispiel zugehOERt zu Finanzierungs- und Geschäftsmodellen), die unter einer freien Lizenz standen, eingesetzt. Nun hat oncampus auch einen Soundcloud-Account, da wir einige (doch etwas länger gewordene) Interviews auch als Podcast anbieten wollten (vielleicht auch nur, weil ich Podcasts mag).
…und man fühlt sich doch etwas schmutzig beim ersten Mal
Ich beschäftige mich ja nun doch schon eine ganze Weile mit OER. Spätestens seit dem 1. L3T-Buch 2011, da fand ich aber bereits die freie Lizenz daran super. Ich habe auch schon MOOCs mit fremden OER aufgebaut (bspw. damals™ beim SOOPAL).
Aber ganz ehrlich: bei der Idee, einfach den fremden Vor- und Nachspann in den Videos abzuschneiden und das eigene Label drauf zu pappen, dabei war mir beim ersten Mal gar nicht so wohl. Das hat sich wirklich ein wenig angefühlt, als würde ich mir die Arbeit leicht machen, fremde Lorbeeren einheimsen wollen… auf einmal hatte ich genau die gleichen Sprüche im Kopf, die ich auf Workshops versuche, den Teilnehmenden auszureden. Ich wusste ja, dass ich es darf und trotzdem hatte ich das erste von mir „verstümmelte“ Video an Sandra Schön und Martin Ebner geschickt, die das Originalvideo produziert hatten – und sie haben sich total gefreut und mich noch einmal darin bestärkt, dass man ja genau das mit OER erreichen will. Sandra hatte sich auch in ihrem Blog noch einmal offen darüber gefreut:
„Wir sind stolz wie Oskar :)“