Lehrbuch für Lehren und Lernen mit Technologien (L3T)

Das Lehrbuch von Martin Ebner und Sandra Schön versammelt eine Vielfalt von Texten zu verschiedenen Aspekten und Facetten des Lehren und Lernens mit Technologien. Das Augenmerk liegt dabei auf aktuellen digitalen Formaten, wie etwa Game-Based-Learning. 

Das Besondere an diesem Werk ist die Entstehungsgeschichte: Es handelt sich um eine Kollaboration von über 250 Autorinnen und Autoren, die zu diesem Buch beigetragen haben und das in nur einer Woche umgesetzt wurde. Zudem steht L3T unter einer offenen Lizenz kostenlos als freie Bildungsressource im Netz zur Verfügung.

Martin Ebner leitet die Abteilung Lehr- und Lerntechnologien an der Technischen Universität Graz. Die Erziehungswissenschaftlerin Sandra Schön forscht bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft im Innovation Lab zum Lernen und Arbeiten im Web. Sie ist außerdem Makerin.

Worum geht es?

Inhaltlich beschäftigt sich das Buch mit verschiedensten Ausprägungen von Lehren und Lernen mit (digitalen) Technologien. Das Spektrum der Themen ist extrem umfangreich, was bei der Vielzahl an Beitragenden nicht verwundert.

Das Buch teilt sich grundsätzlich in drei Abschnitte:

Im ersten Teil, der Einführung, wird in 18 Kapiteln das Basiswissen für das Verständnis von Lehren und Lernen mit Technologien zur Verfügung gestellt. Hierzu zählen beispielsweise Technologie-Standards Wissen zu didaktischem Handeln und Design oder zur Geschichte des Internets.

Im zweiten Buchteil werden einzelnen Aspekte vertieft. Hier finden sich Kapitel zum Mobilen Lernen, Game-Based Learning oder zum Lernen mit Videokonferenzen. Dieses Kapitel stellt den Kern des Bandes dar.

Im letzten Teil des Buchs werden schließlich spezielle Aspekte aus dem engeren und weiteren Umfeld des Lehren und Lernens behandelt, wie zum Beispiel zum Thema Datenanalyse in digitalen Lehrformaten.

Das Buch ist jedoch nicht nur inhaltlich vielfältig und interessant. Insbesondere die Entstehungsgeschichte als offen gestaltetes, gemeinsames Arbeitsprojekt der beteiligten Autorinnen und Autoren machen es zu einem wegweisenden Beispiel, wie ein Lehrbuch kollaborativ und als Open Educational Ressource hergestellt werden kann. Die Erfahrungen sind auf der Webseite des Buches dokumentiert.

Wer braucht das?

Das Buch richtet sich an Lehrende und Lernende aus verschiedenen Bildungsbereichen, so auch an Lehrende in der Erwachsenenbildung, die ihr Wissen zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Lehr- und Lernprozessen erweitern und vertiefen wollen.

Was taugt es?

Die Qualität der Texte schwankt entsprechend der Vielzahl der Autoren etwas, bewegt sich jedoch ingesamt auf einem durchgehend hohen Niveau. Bedingt durch die Entstehungsgeschichte fehlt es dem Lehrbuch an innerer Struktur im Sinne eines konsequenten didaktischen Aufbaus innerhalb Abschnitte. Das Buch ist deshalb weniger für Menschen geeignet, die sich dem Thema ohne Vorwissen nähern wollen. Es eignet sich für etwas erfahrene Leserinnen und Leser zum Selbststudium. Es bietet eine vielfältige Umgebung, um sich einen eigenen Lernpfad zu suchen: Passend zur Offenheit dieser Ressource wird Selbststeuerung der Leser gefordert und gefördert. Sämtliche Texte stehen unter CC-BY-SA-Lizenz, dürfen also verwendet, verändert und weiterverbreitet werden.