Verstehend-kommunikativer Zugang

Austausch und Kommunikation stehen im Mittelpunkt dieser Folge des Dossiers Kulturelle Bildung. Ziel ist es, kulturelle Differenzen und transkulturelle Vorstellungen neu auszulegen sowie eine eigene Selbstpositionierung zu erreichen. Dabei kommen sowohl das Wissen um bzw. über etwas zum Tragen sowie die Erfahrungen aus der eigenen selbsttätigen Kreativität.

Die Grafik zeigt eine für Klimaschutz demonstrierende Menschenmenge vor Bäumen.

Demonstrieren für Klimaschutz (Bild: Gerd Altmann (geralt)/ pixabay; Pixabay License)

Beim dritten inhaltlichen Kriterium, dem verstehend-kommunikativen Portal im interkulturellen Sinne, stehen interkultureller Austausch, Begegnungen und eigene Identitätsbildung im Mittelpunkt. Es geht um die Diskussion und das Aushandeln von kulturell vermittelten Deutungsmustern. Dieses Portal wird ausschließlich dann vergeben, wenn die Interkulturalität des Angebots deutlich ist. Synonym wird dieses Portal an verschiedenen Stellen daher auch ‚interkulturell kommunikativ‘ genannt. Dabei können die Teilnehmenden sowohl passiv als auch aktiv sein. „Austausch“, „Diskussion“ und „Kommunikation“ implizieren im Sinne einer Diskussion sowohl passive Aufnahme (von anderen Meinungen, Deutungsmustern) als auch aktive – hier gedankliche – Auseinandersetzung (z. B. Vergleich mit den eigenen Deutungen). Beispiele wären „etwa Angebote zum interkulturellen Dialog, zur interkulturellen Kompetenz sowie zur interkulturellen Sensibilisierung“ (Robak & Petter, 2014, S. 12). 

Quelle: 

Robak, S. & Petter, I. (2014). Programmanalyse zur interkulturellen Bildung in Niedersachsen. Bonn DOI: 10.3278/14/1123w

Wissensbausteine

Auseinandersetzung

Kulturtransfers  – Methoden einer Praxis im Zwischenraum

Die Bundeszentrale für politische Bildung  stellt  unter der CC-BY-NC-ND-2.0-Lizenz die Methode "Kulturtransfers" – Methoden einer Praxis im Zwischenraum zur Verfügung. Hierbei werden Gegenstände aus einem Kontext in einen anderen versetzt und  anschließend tauschen sich die Teilnehmenden darüber aus. Ziel ist es, gewohnte Sichtweisen und bekannte Handlungsmuster zu verlassen und neue  Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen.

Niemann, A. (2011). "Kulturtransfers" - Methoden einer Praxis im Zwischenraum.

Kulturhistorische Museen als hybride Lernsettings

Die qualitative Studie zur Vermittlung und Aneignung von Wissen in ägyptischen Sammlungen untersuchte

  • welche Publikumskonstruktionen Vermittelnde in Museen haben und
  • wie diese welches Wissen im Rahmen des hybriden Setting Museum kommunizieren sowie
  • welche Eigenschaften Vermittelnde Museen als Ort der Kommunikation zuschreiben.

Dabei benötigen die Vermittelnden sowohl feld- und  objektspezifisches Wissen neben pädagogischem Wissen. Das Museum wird zunehmend als hybrider Lernort betrachtet, wie auch Vermittelnde zunehmend hybride Rollen übernehmen und über hybride Wissensformen verfügen. Um dies zu realisieren, benötigt das Museum die finanziellen, personellen und infrastrukturellen Mittel. Realistische potenzielle Ziele wären die Möglichkeit, mit einem hybriden Vermittlungsangebot eine größere Zielgruppe zu erreichen und mit einem entsprechenden Angebot die Aneignung von Wissen zu fördern.

Seelau, L. (2020). Kunsthistorische Museen als hybride Lernsettings? Eine qualitative Studie zur Vermittlung und Aneignung von Wissen in ägyptischen Sammlungen.  In Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.). Erwachsenenpädagogischer Report Bd. 69.

Literatur an Ort und Stelle

Die Topographie der deutschen Literatur ist dezentral, in Metropolen wie in der Provinz.  "Die Seminarreihe lädt ein zum literarischen Ortswechsel: Zum Sich-Zeit-Nehmen für Literarisches abseits der kulturtouristischen Routine, zur genaueren Lektüre und zu anregenden Gesprächen über das Gelesene und Erlebte an besonderen, für Leben und Werk der Autor*innen wichtigen Schauplätzen" (Koordinationsstelle Literatur an Ort und Stelle). 

Neue Kultur des Wissenstransfers 

Projekt ScienceLit ausgezeichnet

- News

Projekt ScienceLit ausgezeichnet
Das europäische Erasmus+-Projekt ScienceLit wurde von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung als „Good Practice Example“ ausgezeichnet. Ziel des Projekts war die Vereinfachung des Zugangs zu wissenschaftlichem Wissen für Erwachsene.

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Online Guide zu Scientific Dialogic Gatherings

- News

Online Guide zu Scientific Dialogic Gatherings
Lesen, reflektieren und diskutieren – der Online Guide zur Methodik der sogenannten Scientific Dialogic Gatherings (SDGs) wurde im Rahmen des Erasmus+-Projektes „ScienceLit: Scientific literacy for all!“ entwickelt. Er ist in  fünf Sprachen verfügbar (Englisch, Spanisch, Griechisch, Slowenisch, Deutsch) und erläutert anhand von Texten, (Animations-)Videos und einem kleinen Quiz die zugrundeliegende Prinzipien, die Durchführung und Umsetzung von SDGs.

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Kulturerbe

Kulturelles Erbe: Kompetenzrahmen und Toolkit für die professionelle Entwicklung von Planenden

- Blog

Kulturelles Erbe: Kompetenzrahmen und Toolkit für die professionelle Entwicklung von Planenden
Die Partner des Erasmus+-Projekts DELPHI präsentierten bei der Abschlusskonferenz rund 70 Interessierten online die Projektergebnisse: einen Qualifikationsrahmen für Heritage Planner, der sich an den Stufen der Kompetenzentwicklung des European Qualification Framework (EQF) orientiert und ein Trainings-Toolkit mit Modulen zum Kompetenzerwerb. Außerdem wurden praktische Konzepte für die Kulturerbevermittlung vorgestellt, die Teilnehmende während des von den DELPHI-Partnern durchgeführten Kurses entwickelten.

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Museale Vermittlung mit Social Media. Theorie - Praxis - Perspektiven 

Die Dissertation zeigt die verschiedenen Ansätze, die es Museen ermöglichen, virtuell gesehen zu werden, Aufmerksamkeit zu erzeugen, Interesse zu wecken und gleichzeitig ihrem Bildungsauftrag nachzukommen. Dabei nimmt die Autorin insbesondere die Verwendung der Social-Media-Kanäle und die hier realisierbaren Marketingmöglichkeiten in den Blick. Obwohl sich die Social-Media-Kanäle laufend ändern, bleibt die Publikation interessant, zeigt sie doch diverse Ansätze für Museen, digital zu agieren.

Bocatius, B. (2015). Museale Vermittlung mit Social Media. Theorie - Praxis - Perspektiven. https://d-nb.info/1102352497/34

lab.Bode pool - Materialbox

Die Kulturstiftung des Bundes und der Staatlichen Museen zu Berlin entwickelten die bestehende Materialbox weiter zum lab.Bode pool. Der Pool ist seit Februar 2021 freigeschaltet und wurde bis September 2021 weiter befüllt. Interessent*innen finden hier eine digitale Plattform mit verschiedenen Themen wie die Vermittlungsarbeit, Reflexionsbeispiele und Stimmen zu Veränderungsprozessen im Museum. "Der lab.Bode pool basiert auf der Vision eines Museums, in dem aktuelle, gesellschaftlich relevante Fragestellungen und Themen verhandelt werden und das individuelle Anknüpfungspunkte zur eigenen Lebenswirklichkeit für seine Nutzenden ermöglicht" (lab.Bode pool).

Kultur hautnah

BIPARCOURS

Mit der Bildungs-App können  Themenrallyes, Führungen,  Quizanwendungen und Stadt- und Naturrundgänge für schulische und außerschulische Lernorte erstellt werden. Der Einzel- oder Gruppenparcours kann linear oder in beliebiger Reihenfolge generiert werden. Über QR-Codes können die Lernenden den Parcours in ihre App laden.

 Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

  • Museums- oder andere außerschulische Besuche interessant gestalten
  • Rallye zum Kennenlernen des Schulungsgebäudes
  • Stationenlernen im Unterrichtsraum oder im Schulungsgebäude verteilt
  • Recherchetraining in einer Bibliothek

 http://unterricht-digital.info/biparcours/

Religion und Kulturelle Bildung

Angebote zur politischen und kulturellen Bildung der Ev. Kirche 

Neben Fortbildungsangeboten, konzeptioneller Beratung und Begleitung bieten die Ev. Kirche in Hessen und Nassau  fachspezifische Materialien zur politischen und kulturellen Bildung an.  Ziel ist es, Impulse zu geben für

  • eine selbständige, vernunftgeleitete Urteilsbildung
  • Diskurs- und Kritikfähigkeit
  • die Förderung eines demokratischen Bewusstseins und die Übernahme von Verantwortung
  • die Teilhabe an Kultur
  • interkulturelles Lernen
  • Persönlichkeitsentwicklung und das Erleben der individuellen Handlungsmöglichkeiten
  • eine kritische Reflexion der Konstruktionsmodi von Geschlechterrollen und -verhältnissen

 Interessierte finden in dem Downloadbereich  Themenhefte, Materialhefte, Referent*innenlisten, Checklisten und vieles mehr.

TAMAM -  Museumsprojekt in Moscheen

TAMAM ist ein Museumsprojekt, in dem Moscheen mit dem Museum für Islamische Kunst von 2015-2018 Materialien für die Kulturelle Bildung entwickelt und zusammengestellt haben. Das Projekt von Musliminnen und Muslimen möchte mehr Kulturelle Bildung in Moscheen ermöglichen. Das Museum stellt dabei den Rahmen und seine Sammlung zur Verfügung. Begleitet wurde das Projekt von dem Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück (2015-2018). Im Rahmen des Projekts wurden  vielfältige Unterrichtsmaterialien entwickelt, die auf der Webseite des Projekts TAMAM   online  zur Verfügung stehen.

Passende Materialien

Buchvorstellungen