Handlungsanleitung
Kärtchenabfrage zur Reflexion und Wissenssicherung
Hat man in einem Seminar bereits fachliche Inhalte vermittelt, dient diese Methode dem Einstieg z.B. am nächsten Tag. So kann man prüfen, ob das Wissen aufgenommen wurde. Als Lehrende bekommt man einen Überblick darüber, was die Teilnehmenden schon verstanden haben, wo ggf. noch Lücken sind. Die Teilnehmenden bewegen sich im Raum, tauschen sich aus und erkennen Wissenslücken, die sie hier oft schon ganz informell füllen können. Jeder muss mitsortieren, so werden alle Teilnehmenden aktiv.
Besonders gut eignet sich die Methode, um Prozesse und Abläufe zu reflektieren.
Anleitung
Alle Teilnehmenden erhalten einen kleinen Stapel Metplankarten und einen Filzstift. Die Lehrkraft stellt eine Frage – zum Beispiel: „Wir haben gestern/vorhin über das Thema xyz gesprochen. Erinnern Sie sich daran – und notieren Sie auf Ihre Karten, welche Stichworte Ihnen dazu einfallen? Wenn Sie daran denken, wie xyz funktioniert, was ist dann wichtig?“
Die Teilnehmenden haben dann etwa fünf bis zehn Minuten Zeit, diese Dinge zu notieren.
Anschließend sollen die Karten geclustert werden. Das machen die Teilnehmenden alle zusammen, zum Beispiel auf dem Boden in der Mitte des Raumes (Tische in U-Form, Stuhlkreis).
Bei 15 bis 20 Teilnehmenden entsteht jetzt sehr viel Bewegung. In dieser Phase sollte sich die Lehrkraft zurückhalten, denn jetzt beginnen unter den Teilnehmenden Gespräche, in denen die Erkenntnisse nochmals diskutiert oder Fragen geklärt werden.
Vielleicht kommen dabei auch ganz neue Fragen auf.
Die Aufgabe der Lehrkraft kann sein, die Ohren offenzuhalten und Stichworte zu notieren, um darauf anschließend einzugehen. Wenn alle Kärtchen ihren Platz gefunden haben, setzen sich die Teilnehmenden wieder hin und alle gehen die Karten gemeinsam durch. Gegebenenfalls muss man jetzt Fachliches nochmals erklären, weil es nicht verstanden wurde.
Lesen Sie dazu auch den Erfahrungsbericht Kärtchenabfrage – praktischer Einsatz im Seminar, der den Einsatz der Methode verdeutlicht.
CC BY-SA 3.0 DE by Kathrin Quilling (2015) für wb-web, letzte Aktualisierung von Lars Kilian (2023)