Beruflich weiterbilden

Das Bild zeigt einen Kompass dessen Nadel auf das Wort "Career" zeigt.

Karriere (Bild: AbsolutVision /  Pixabay.com, Pixabay License)

Aktuell erlebt die Arbeitswelt mit der Digitalisierung eine  große Weiterentwicklung, die sich in vielen Arbeitsschritten wiederfindet und Tätigkeitsfelder wie Kompetenzanforderungen durchdrängt und verändert. Entsprechend vielfältig sind die Maßnahmen, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an die neuen Herausforderungen heranzuführen und  zu qualifizieren.

In diesem Dossier haben wir versucht, aus verschiedenen Blickwinkeln die Ansätze und Angebote in der Beruflichen Weiterbildung zu erschließen. Insbesondere neue Lernwelten bieten viel  Potenzial zum Beispiel im Handwerk. Ziel ist es, mit den Beispielen Anregungen für den Einsatz im eigenen Angebot zu geben. Querverweise auf andere Dossiers oder deren Folgen dienen der Ergänzung und Vertiefung.

Gern nehmen wir in allen Bereichen weitere Inhalte  auf und ergänzen diese hier in unserem Angebot. Blogbeiträge zu aktuellen Studien und Projektergebnissen  oder Berichte über erfolgreiche Praxis nehmen wir gern als E-Mail   entgegen.

Begriffseinordnung „Berufliche Weiterbildung“ für dieses Dossier

In diesem Dossier haben wir bei der Auswahl der Inhalte nicht explizit zwischen beruflicher und betrieblicher Weiterbildung unterschieden. Ziel des Dossiers ist es, Inhalte zur Weiterbildung im beruflichen Kontext zur Verfügung zu stellen. Inhalte, die oberflächig der Berufsbildung zuzuordnen sind, verweisen an mindestens einer Stelle auf ihre Einsatzmöglichkeit in der beruflichen Weiterbildung hin. Eine Zuordnung zu den Kategorien formale, non-formale oder informelle Weiterbildung, wenn vorhanden, finden Sie in den Beschreibungen der einzelnen Inhalte.

 Die Definition des Begriffs „Berufliche Weiterbildung“ folgt dem Deutschen Bildungsrat.

  • Deutschen Bildungsrat (1970). Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens
    Die  zentrale  Definition  des  Begriffes  „Weiterbildung“  wurde  im  Jahr  1970  vom  Deutschen  Bildungsrat   getroffen.   Demnach   ist   sie   als   die   „Fortsetzung   oder   Wiederaufnahme   organisierten   Lernens   nach   Abschluss   einer   verschiedenartig   ausgedehnten   ersten   Bildungsphase“  definiert  (Deutscher  Bildungsrat  1970,  S.  197).
    Diese Definition umfasst nach Behringer nicht das „Anlernen oder Einarbeiten am Arbeitsplatz“. (Behringer 2016)

Darüber hinaus werden im beruflichen Zusammenhang für die Besetzung von Stellen aber auch weitere Kompetenzen gefragt. Hier greift die Definition des lebenslangen Lernens.

  • Europäische Union (2001). Definition des lebenslangen Lernens
    alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen, bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.“ (Kommission EU 2001)

Behringer sieht folgende Unterschiede der beiden oben genannten Konzepte:

  • Bildungsbiographische Verortung der Weiterbildung vs. lebenslanges Lernen im Erwachsenenalter („adult learning“)
  • Begrenzung auf organisiertes Lernen vs. Einbeziehung aller Lernformen (informelles Lernen, Anlernen oder Einarbeiten am Arbeitsplatz) (Behringer 2016)

Dabei werden unterschiedliche Bildungsaktivitäten im Erwachsenenalter in einem beruflichen Zusammenhang wichtig:

  • allgemein anerkannte formale Weiterbildung (z.B. Meisterkurse),
  • non-formale Kurse (z.B.Konferenzen) und
  • informelles Lernen (z.B. betrachten eines Onlinevideos).

Viele Studien konzentrieren sich auf formale und non-formale Weiterbildung (Behringer 2016). Wir berücksichtigen in unserem Dossier auch das informelle Lernen, da die auf diesem Weg erworbenen Kompetenzen für berufliches Handeln von Bedeutung sein können.

 

Quellen:

Deutscher Bildungsrat (Hrsg.) (1970). Empfehlungen der Bildungskommission - Strukturplan für das Bildungswesen. Stuttgart 1970

Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2001). Mitteilung der Kommission: Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen. 21. November 2001. KOM(2001) 678 endgültig. Brüssel. S. 9/34.

Behringer, F. (2016). Was ist Weiterbildung? Begrifflichkeiten und Indikatoren.

Ebner, C.; Ehlert, M. (2018) Weiterbilden und Weiterkommen? Non-formale berufliche Weiterbildung und Arbeitsmarktmobilität in Deutschland. IN KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. June 2018, Volume 70, Issue 2, pp 213–235

Behringer, Friederike, und Gudrun Schönfeld. (2014). Lebenslanges Lernen in Deutschland – Welche Lernformen nutzen die Erwerbstätigen? Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP 4–5.

Bilger, Frauke, Dieter Gnahs, Josef Hartmann, und Harm Kuper. (2013). Weiterbildungsverhalten in Deutschland: Resultate des Adult Education Survey 2012. Bielefeld: W. Bertelsmann.

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