Lernen mit allen Sinnen ist in der Praxis ein gerne benutztes Schlagwort. Wie es genau funktioniert, haben Forscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig untersucht. Sie interessierten sich dafür, ob es leichter ist, sich Worte in einer fremden Sprache zu merken, wenn das Gehirn sie mit einer Sinneswahrnehmung verknüpft. Studienteilnehmer konnten sich am besten an einen Begriff erinnern, wenn sie ihn mit einer eigenen Geste ausdrückten. Hilfreich war zusätzlich, das Wort anzuhören oder ein Bild davon zu betrachten. Einzelne Sinne beim Lernen zu aktivieren, war weniger wirksam. Wenn der gelernte Begriff nach der Lernphase gebraucht wurde, wurden die Regionen im Gehirn aktiv, die zuvor beim Lernen beteiligt waren. Der zusätzliche Input durch die Gesten sorgt offenbar dafür, dass Begriffe besser im Gehirn gespeichert werden. Lernen mit allen Sinnen ist also nicht nur eine Floskel.
Die Speisekarte lesen, einen Kassenbon kontrollieren oder Abfahrtszeiten im Fahrplan heraussuchen: für die meisten eine Selbstverständlichkeit, aber eine große Hürde für Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Um sie thematisch in ihrem Alltag abzuholen und ihren Schriftspracherwerb zu verbessern, eignen sich die Themen Essen, Trinken und Bewegung besonders gut.
Multimedial Zugänge schaffen – die vierte Folge des Dossiers „Kulturelle Bildung“ stellt unterschiedliche Medien zur Kulturvermittlung vor. Viele der Medien können selbst oder mit den Teilnehmenden erstellt oder neu remixed werden. Ziel ist eine abwechslungsreiche Gestaltung des eigenen Bildungsangebots, welches alle Sinne anspricht – in Präsenz und virtuell.