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Neue Fäden ziehen: Filmpremiere der Dokumentation des Grazer Drachenspiels nach afghanischem Vorbild

Das Bild zeigt bunte aufgespannte Stoffe/Drachen.

Drachenfest (Bild: Gunda Bachan, CC BY SA 3.0 DE )

Am Beispiel des jährlich stattfindenden Drachenfests in Graz, in dem die zugewanderte afghanischen Community die Grazer Bevölkerung in die Geheimnisse des Drachenbaus einweiht und diese dann auch am Schlossberg steigen lässt, erläutert die Migrationsaktivistin und Künstlerin Gunda Bachan ihren individuellen Ansatz zur Frage der Integration.

Mit dem Dokumentationsfilm „Drachenfest 2016 Gudiparan Bazi“ wird die Arbeit der Migrationsaktivistin und Künstlerin Gunda Bachan gewürdigt, die seit vielen Jahren auf unterschiedlichste Weise versucht, aktivierende Begegnungsmöglichkeiten zwischen der zugewanderten und einheimischen Bevölkerung zu schaffen. Ihr Ansatz beruht darauf, Fertigkeiten, Talente und Kultur der Zugewanderten als positive Impulse in das Kultur- und Alltagsleben ihres Heimatortes Graz einfließen zu lassen. Die „Erstausstrahlung“ des Films erfolgt als Abschluss des Dossiers „Sprachbegleitung einfach machen!“ digital am 30. März 2017 um 19 Uhr, eingebettet in ein Webinar, in dem anschließend ein Künstlergespräch stattfindet.


Die Bilder zeigen Eindrücke vom Drachenfest.

Drachenfest (Bilder: Gunda Bachan, CC BY SA 3.0 DE )

Gunda Bachan ging es bei der Verfilmung vor allem darum, die Idee eines Drachenworkshops als leicht nachahmbare Möglichkeit für andere Orte bekanntzumachen. „Da das Drachenspiel in Afghanistan als Volkssport gilt, haben die meisten Geflüchteten diese Kulturtechnik mit zu uns nach Europa gebracht. Wenn man sie darauf anspricht, erreicht man rasch eine Kommunikationsebene, auf der man ins gemeinsame Tun kommen kann und die vieles weitere ermöglicht.“ Über den von Gunda Bachan für sie so selbstverständlich angewendeten „fähigkeitsorientierten Blick“ wird in einem anderen Beitrag ausführlich geschrieben. (Wie kann ehrenamtlicher Deutschunterricht traumatisierten Flüchtlingen helfen?) 

Das Bild zeigt eine Gruppe mit ihren Drachen.

 Die meisten afghanischen Geflüchteten beherrschen die Kulturtechnik des Drachenspiels  (Bild: Darvishi Darvish, CC BY SA 3.0 DE )

Andere Beispiele aktivierender Projekte mit Geflüchteten

Auch andere Initiativen haben im Sinn, Fertigkeiten und Fähigkeiten geflüchteter Menschen zu aktivieren. Einige gute Ideen sind – wie bspw. der Interkulturelle Sprachgarten, Topfreisen, oder IntegRADsion – in der Broschüre Integration vor Ort - 50 Anregungen aus der Praxis zu finden. Oder man lässt sich von Initiativen wie dem Grand Hotel Cosmopolis Augsburg, Hawi (Wohnprojekt für Flüchtlinge und StudentInnen) oder Community Cooking  inspirieren. 

CC BY SA DE 3.0 by Gunda Bachan und Lotte Krisper-Ullyett für wb-web.de