MILLA - „Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle“
Der Arbeitskreis Zukunft der Arbeit in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellte das Konzept unter dem Titel „Die Weiterbildungswende“ am 5. November 2018 auf der Bundesvorstandsklausur der CDU in Berlin vor. Der in vielen Foren daraufhin aufbrandende Diskurs um das "Für und Wider" zeigt die verschiedenen Perspektiven und Blickwinkel, aus denen das Projekt betrachtet werden kann.
An dieser Stelle möchten wir die Beiträge sammeln und Ihnen zur Verfügung stellen. Für den Diskurs steht Ihnen das wb-web-Forum offen. Hier finden Sie bereits erste Stellungnahmen. Sie sind herzlich zur Teilnahme am Austausch eingeladen. Gern nehmen wir weitere Beiträge in unsere Sammlung auf. Bitte schicken Sie den entsprechenden Link an die Redaktion.
wb-web-Forum zu Milla
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Wer setzt welche Standards?
09.10.2020 . "Fragen über Fragen" - Jochen Robes setzt sich in seinem Blog zu dem geplanten "Netflix für die Online-Bildung" mit den Anforderungen an so ein Portal auseinander wie auch mit den Auswirkungen auf bestehende Strukturen. Der Autor siehr viele Fragen unbeantwortet. Wenn eine neue zentrale Plattform über eine zentrale Linkplattform hinaus geht, KI Kompetenzen automatisch eingestuft und geprüft werden, Tests, Empfehlungen und Lernangebote passend angeboten werden, dann braucht es Standards. Diese Standards regeln Service-, Sicherheits- und Qualitätskriterien sowie die Gewährleistung rechtlicher und geschäftlicher Standards.
Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag: Ein „Netflix“ für die Online-Bildung? Brauchen wir in Deutschland „eine bundesweite Bildungsplattform für alle“ – und wie könnte diese aussehen?
Die DGWF nimmt Stellung zu MILLA - Die digitale Lernplattform
Milla will vor allem eines: schnell sein
Eine Arbeitsgruppe der CDU-Bundestagsfraktion rund um Thomas Heilmann hat zu einem Expertenaustausch in den Deutschen Bundestag eingeladen, bei dem ihr Konzept MILLA im Fokus steht. MILLA steht für „Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle“ und ist in den Fachmedien schon recht breit diskutiert worden. Verantwortlich sind für das Konzept die Abgeordneten Thomas Heilmann, Marc Biadacz, Antje Lezius und Kai Whittaker. Dr. Peter Brandt schildert seine Eindrücke aus dem Austausch.
MILLA - Die Weiterbildungswende
Wer oder was ist MILLA? Hier finden Sie die Veröffentlichungen zu der Vorstellung des Projekts.
- MILLA - Die Weiterbildungswende
Bundesvorstandsklausur der CDU, 5.11.2018 - MILLA – Die Weiterbildungswende
Geplanter Antrag der Kreisverbände Bad Kreuznach, Böblingen, Rastatt und Steglitz-Zehlendorf an den 31. Bundesparteitag der CDU Deutschlands - CDU/CSU Bundestagsfraktion
Weiß: Neue Wege in der Weiterbildung - Neue E-Learning-Plattform: CDU will Weiterbildung grundlegend umkrempeln
- MILLA - Präsentation 5. November 2018, Arbeitskreis Zukunft der Arbeit in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Drei Fragen an MILLA
Vor dem Hintergrund einer vor einigen Monaten durchgeführten Machbarkeitsstudie für eine "(Inter-)Nationale Plattform für die Hochschullehre" betrachtet Dr. Ulrich Schmid, mmb Institut, MILLA anhand der folgenden drei Fragen:
- Wie umgehen mit der Heterogenität des digitalen Lernens?
- Was wenn zu wenige oder zu viele Inhalte zu bestimmten Themen angeboten werden?
- Wer kann MILLA (kostenlos) nutzen und was bedeutet das für den Weiterbildungsmarkt.
Als Fazit sieht Schmid MILLA als Idee lobenswert und ambitionert, aber er sieht in dem aktuellen Entwurf keinesfalls eine Art "Netflix" oder Spotify".
"Im Gegenteil: Ich fürchte, dass dabei am Ende eher etwas herauskäme, das an ein "eGovernment"-Portal einer durchschnittlichen deutschen Großstadt erinnert."
Der Beitrag ist zuerst auf www.digitalisierung-bildung.de erschienen. Sie können ihn auch hier lesen.
Und täglich grüßt die Super-Plattform
Was will MILLA?
Diese Frage stellte Dr. Jan-Martin Wiarda Professor Bernd Käpplinger für seinen Blog. MILLA steht auch als Synonym für einen Zentralismus in Weiterbildungsfragen, den man bislang so von der Union nicht kannte.
Wo bis heute der Markt die Weiterbildung regelt, soll jetzt die vom Bund kontrollierte Webseite steuern und verwalten. Doch zurecht fragt man: Wollen Arbeitgeber und Gewerkschaften eine solche Plattform? Selbst die Arbeitgeber haben auffallend zurückhaltend reagiert. Auch ist MILLA nicht die erste Weiterbildungsdatenbank. So gibt es bereits ein Angebot an Weiterbildungsdatenbanken, die überregional Interessenten Kursangebote präsentieren und für den Weiterbildungssuchenden durchaus Ordnung in den – politisch gewollt – zerklüfteten Weiterbildungsdschungel bringen.
Wird MILLA ein Datenmonster? Wenn Bildungsprämien und Bildungsgutscheine direkt über die Buchung eines Kurses auf der Datenbank mit persönlicher Zuordnung erfolgt, was passiert dann mit den Daten?
Hier stellt sich auch die Frage: "Wie positioniert sich der Staat? Lässt er die privaten Player unreguliert agieren, oder erhebt er einen Gestaltungsanspruch und strukturiert das Angebot neu? In welchem Ausmaß lässt er sich dabei von kommerziellen Agenturen unterstützen?"
Bernd Käpplinger ist Professor für Weiterbildung an der Universität Gießen und Vorsitzender der Sektion Erwachsenenbildung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft.
Jan-Martin Wiarda ist seit 2015 freier Journalist, Autor, Moderator. Zuvor war er als Redakteur in Hamburg bei der ZEIT im Bildungsressort "Chancen" und drei Jahre als Kommunikationschef der Helmholtz-Gemeinschaft tätig.
Lesen Sie das ganze Interview auf dem Blog von Dr. Jan-Martin Wiarda.
Quelle: Blog von Dr. Jan-Martin Wiarda.
»Wir dürfen nicht in Schubladen denken«
Wuppertaler Kreis: Stellungnahme
Kritik an "Milla": Eine Plattform macht noch keinen Lerner
Gudrun Porath sieht in ihrer Analyse die Initiative kritisch. Denn, schon heute hat jeder Bürger / jede Bürgerin mit einem Smartphone, Tablet oder einem anderen Internetzugang die Möglichkeit im Netz Weiterbildungsangebote zu recherchieren und sich anzumelden. So ist es aus ihrer Sicht weniger die fehlende Infrastruktur sondern der Lernunlust geschuldet, dass sich aus Sicht der Politik zu wenige Menschen an Weiterbildungsmaßnahmen beteiligen.
"Womöglich fehlt uns - gesamtgesellschaftlich gesehen - eine entsprechende Lernkultur, die Lust auf Lernen macht und zu persönlicher Weiterentwicklung motiviert, diese auch anerkennt. Vielen Menschen erscheint es nicht erstrebenswert, sich weiterzubilden und in persönliche Kompetenzen zu investieren, wenn sie nicht gerade Schüler, Studenten oder Auszubildender sind.
Wer Zeit in persönliche Bildung investiert, muss sich unter Umständen sogar dafür rechtfertigen. Ganz egal, ob es sich dabei um digitale oder andere Kompetenzen handelt. Andere haben es nicht gelernt, selbstgesteuert zu lernen. Daran wird auch eine staatlich kontrollierte, zentrale Weiterbildungsplattform mit noch so vielen, wie es im Konzept heißt, „Skilltainment“-Angeboten nichts ändern. Eine Plattform macht noch keinen Lerner."
Quelle: Kritik an "Milla": Eine Plattform macht noch keinen Lerner
Payback-Punkte fürs Lernen
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann will die Deutschen animieren, sich stärker fortzubilden. Wer relevante Kurse belegt, wird belohnt - der Staat soll das mit Milliarden finanzieren. Welche Kurse relevant sind, definiert der Staat.
Finanziert werden soll das System aus Steuern; auf ein bis drei Milliarden Euro im Jahr schätzt Heilmann die Kosten. Die Kurse an sich sollen kostenlos sein; die Anbieter wiederum bekommen für ihre Leistungen Geld. Wie viel, das soll sich unter anderem danach richten, wie arbeitsmarktrelevant ihr Kurs ist und wie gut er von den Nutzern bewertet wird. Was als relevante Fähigkeiten gilt, wird fortlaufend staatlich ausgewertet und veröffentlicht.
Quelle: Henrike Roßbach, Payback-Punkte fürs Lernen. IN Süddeutsche Zeitung