Lars Kilian Blog

"99 Jahre Volkshochschule. Zur Zukunft der Volkshochschulen in Berlin"

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Die Gesellschaft zur Förderung der Volkshochschulen in Berlin e.V. nimmt nach rund 20 Jahren die Publikationsreihe „Volkshochschulen in Berlin“ wieder auf. Das Online-Journal soll im 100sten Jahr des Bestehens der Volkshochschulen die Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis beleben.

Zusammenfassung

Nicht nur für die Mitarbeitenden der Berliner Volkshochschulen kann dieses Online-Journal von Interesse sein, finden sich hier doch zahlreiche Beiträge, die für die Arbeit in der Erwachsenen- und Weiterbildung im Allgemeinen von Bedeutung sind. Der Anspruch der Publikation ist es, „mit dem Wissen um die Vergangenheit (…) die Gegenwart und Zukunft zu gestalten“ (ebd., S. 7). Und so wird in dieser Ausgabe auch ein breites Themenrepertoire aufgegriffen.

Zum Inhalt

Maria Stimm schreibt über Weiterbildungsberatung im Spannungsverhältnis der individuellen Bedürfnisse und gesellschaftspolitischen Bedarfe. Dabei zeigt sie auf einer Metaebene die Stakeholder der Weiterbildungsberatung auf und referiert das Thema mit starkem Bezug auf die aktuelle Diskussion aus der Forschung. Trotz seiner Distanz bietet der Beitrag für die Akteure in der Weiterbildungsberatung wertvolle Hinweise, welche Bereiche sie abdecken sollte und welche Ebenen zu berücksichtigen sind.

Der Eigenverantwortung der Kulturellen Erwachsenenbildung – als festem und ständigem Angebot der Volkshochschulen – widmet Stephanie Iffert ihre Aufmerksamkeit. Hier werden die Strömungen, Strukturen und Inhalte sowie Adressaten, Qualität und Trends des Bereichs vorgestellt. Zwar weist der Beitrag einen deutlichen Bezug zur Arbeit der Volkshochschulen in Berlin auf, liefert aber viele Hinweise für die Bedeutung und Funktion kultureller Erwachsenenbildung im Allgemeinen (z.B. S. 64ff).

Die zukünftigen Herausforderungen der Gesundheitsbildung mit Fokus auf Selbstverständnis und Relevanz diskutiert Annegret Schaal. Zu den Herausforderungen zählt die Autorin u.a. Orientierungsprozesse für Teilnehmende, Qualitätsanforderungen an entsprechende Angebote, die Altersstruktur der Teilnehmenden uvm.

Der Geschlechtergerechtigkeit im Deutschunterricht geht Almut Büchsel nach. Dabei wird nach einer einführend interessanten Diskussion zur Wertevermittlung im Deutschunterricht in einer Art „Werkstattbericht“ aufgezeigt, wie kooperativ Unterrichtsmaterialien für dieses Feld entwickelt wurden.

Natürlich finden sich auch berlinspezifische Themen, wie z.B. die „18 unverschämten Fragen zur Zukunft der Berliner Volkshochschulen“, wobei manche Frage sicher überregional gestellt werden kann. Oder das lebendige, ungeschönte und einladende Interview zur „Lust an der Debatte ohne Maulkorb…“ mit Ruth Ellerbrock und Manfred Meisner, die diese Ausgabe inhaltlich eröffnet.

Fazit

Die Berichte aus der Praxis der Berliner Volkshochschulen sind lebendig und eignen sich sicher, die eigene Arbeit zu reflektieren. Die thematischen Beiträge weisen eine stärkere wissenschaftliche Fundierung aus, binden aber immer wieder die praktische Arbeit ein. Damit bieten diese insbesondere für Kursleitende in den entsprechenden Programmfeldern einen guten Überblick zum Thema und können so die eigene Professionalisierung unterstützen.

(Eine Besprechung der zweiten Ausgabe erfolgt in Kürze auf unseren Seiten)


Quelle: 

Gesellschaft zur Förderung der Volkshochschulen in Berlin e. V. (Hrsg.) (2018). "Volkshochschulen in Berlin“. Berlin.


CC BY SA 3.0 DE by Lars Kilian für wb-web.

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