Handlungsanleitung
Der Gold-Standard für Videos als OER
Videos sind ein weit verbreitetes Format, das man sehr gut auch als OER veröffentlichen und bereitstellen kann. Voraussetzung dafür ist, dass sie unter einer freien Lizenz zur Verfügung gestellt werden und damit eine Nachnutzung und Weiterbearbeitung möglich ist. Wie Videos optimal als OER erstellt und geteilt werden können, beschreibt Blanche Fabri in ihrem Beitrag zum Gold-Standard für OER.
- OpenShot (Linux, MacOS, Windows)
- Shotcut (Linux, MacOS, Windows)
- Olive (Linux, MacOS, Windows)
- kdenlive (Linux, MacOS)
- NATRON (Linux, MacOS, Windows)
- Blender (Linux, MacOS, Windows)
Vor der Finalisierung des Videos – möglichst schon zu Beginn eines Projektes – sollten folgende Dinge geklärt sein:
- Unter welcher Lizenz soll das Video veröffentlicht werden?
- In welcher Weise soll die Namensnennung erfolgen?
- Wer ist berechtigt, die Lizenz zu erteilen?
- Jenseits vom Thema OER, sollte geklärt sein, ob alle notwendigen Genehmigungen (beispielsweise Einverständniserklärungen der Protagonist*innen, Drehgenehmigungen) vorliegen.
Barrierefreie Videos
So geht es:
- Untertitel sind nicht nur für gehörlose Menschen wichtig, sondern auch hilfreich für Nicht-Muttersprachler*innen und Menschen, die in Bus und Bahn unterwegs sind.
- Audiodeskription: eine Audiodeskription erklärt in einem Video die Inhalte, die rein visuell wiedergegeben werden. Sie ist eine zusätzliche Tonspur zu einem Video. Als Light-Variante könnte man beispielsweise einfach den Vor- und Abspann vorlesen.
- Gebärdensprache: Untertitel sind gut, eine Übersetzung in Gebärdensprache ist noch besser. Für Gehörlose ist dies die Muttersprache und lässt sich dadurch angenehmer verstehen. Außerdem folgt sie einer anderen Grammatik und Struktur als Untertitel.
- Leichte Sprache: Videos sollte auch in leichte Sprache übersetzt werden. Dies kann entweder über Untertitel oder Audiokommentar erfolgen oder als zweite Variante eines Videos produziert werden.
- Webplayer: damit auch alle Varianten eines Videos nutzbar sind, braucht es einen geeigneten Player bei dem man zwischen den Versionen wählen kann.
Nachdem das Video fertig geschnitten ist, muss man nun noch die notwendigen Angaben im Abspann aufführen (siehe auch Abschnitt Lizenzierung). Anschließend exportiert man das Video in einem offenen Format (beispielsweise MP4, Ogg oder WebM).
Veröffentlichung
Das fertige Video kann nun auf einer Videoplattform wie YouTube oder Vimeo oder auf dem eigenen Server hochgeladen werden. Falls eine Videoplattform für die Veröffentlichung genutzt wird, sollte das Video unbedingt gut beschrieben sein:
- Aussagekräftiger Titel
- Kurze Inhaltsbeschreibung
- Aussagekräftige Schlagworte
- Nennung der Protagonist*innen
- Ggf. Nennung genutzter Software
- Nennung der Lizenz
Zusätzlich zur Videodatei sollten die Quelldateien bereitgestellt werden, nur dann kann das Video auch im Nachhinein verändert werden. Diese Daten kann man entweder auf der eigenen Website einstellen oder auf Plattformen wie beispielsweise GitHub hochladen. Den Link zu den Quelldateien stellt man dann mit in die Beschreibung des Videos.
Was gehört alles zu den Quelldaten?
- Projektdatei der Schnittsoftware
- Rohmaterial
- Audiomaterial
- Musikclips
- Bilder und Grafiken
- „Beipackzettel“ mit allen Angaben die im Abspann stehen und ggf. weiteren Hinweisen
Nachnutzung
Hat man nun das Video unter einer freien Lizenz in einem offenen Format und mit den Quelldateien bereitgestellt, ist der Gold-Standard erreicht.
Für eine optimale Nachnutzung sollte das Video inkl. Materialien zum Download bereitgestellt und der Embed-Code zum Einbinden auf Websites angeboten werden. Hilfreich ist es auch, die Unterlagen der Videoproduktion bereit zu stellen. Hierbei bieten sich beispielsweise folgende Materialien an:
- „Dispo“ (Drehplanung)
- Drehbuch
- Schnittlisten
- Storyboard
(Damit wäre ein „Platin-Standard“ erreicht, der noch über den Gold-Standard hinaus reicht.)
Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Blanche Fabri für OERinfo – Informationsstelle OER.