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Wissensraum statt Dritter Ort: Die DIE-Bibliothek
Optimiert, multifacettiert: Die Neugestaltung der DIE-Bibliothek
Die Bibliothek des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) ist Teil der Abteilung Forschungsinfrastrukturen. Neben Informationsinfrastruktur bietet sie jedoch aufgrund ihrer innovativen räumlichen Infrastruktur auch eine optimierte soziale Infrastruktur. In der DIE-Bibliothek gibt es keine dunklen Ecken oder geschlossenen Räume. Es greifen dort verschiedene Funktionen wie inspirierende Arbeits- und Besprechungsumgebungen, Lernräume und Aufenthaltsqualität ineinander. Die Bibliothek geht hinsichtlich ihres Raumkonzeptes somit über die Multifunktionalität hinaus und lässt sich von der durch Olaf Eigenbrodt dargelegten Multifacettierung leiten.
Durch Verdichtung des Bestands und Umgestaltung des Interieur mit farbenfrohem, an individuelle Bedürfnisse anpassbarem Mobiliar wurde eine Zonierung zum Erhalt von Lern- und Arbeitsbereichen, wandelbaren Besprechungsinseln und offenen Konferenzräumen gebildet. Der Verwirklichung eines flexiblen Arbeitsmodells der Zukunft kommt die Bibliothek durch die Schaffung solcher Co-Working-Spaces einen Schritt näher. Bestandteile des modernen Infrastrukturangebotes sind formelle, funktionale Arbeitsplätze, informelle, komfortable Lounge-Bereiche sowie eine Multimedia-Umgebung. Ein mobiler Touchscreen lädt zu interaktiven Präsentationen ein. Dies begünstigt die Etablierung von Communities zum Ideen- und Erfahrungsaustausch und fördert kreatives Denken. Die Nutzung ist unverbindlich und zeitlich flexibel angelegt. Bewegliche Paneele mit Sicht- und Schallschutzfunktion können als Trennwände genutzt werden.
Neue Entwicklungen bzgl. der Grundprinzipien Raum, Team und Prozess ermöglichen nun die zwanglose Anwendung des Design-Thinking-Ansatzes im Rahmen des Innovationsmanagements. Nutzer sind herzlich dazu eingeladen, einen Beitrag zum Aufbau eines dynamischen Experimentierfelds zu leisten. Für die Bibliothek bietet sich so ferner die Gelegenheit, zum Kernort der Genese einer agilen Organisationskultur des DIE zu werden. Sie bietet darüber hinaus einen idealen Wissensraum für alle Teilhabenden am Prozess des lebenslangen Lernens.
Quellen zum Text
- Eigenbrodt, O. (2014): Veränderte Kontexte und Funktionen: Ansätze einer neuen Typologie für Wissensräume, in: Eigenbrodt, O./Stang, R. (Hrsg.): Formierungen von Wissensräumen: Optionen des Zugangs zu Information und Bildung, De Gruyter 2014, S. 22-36.
- Eigenbrodt, O. (2013): The Multifaceted Place: Current Approaches to University Library Space, in: Matthews, G./Walton, G. (Hrsg.): University Libraries and Space in the Digital World, Farnham, London: Ashgate, S. 35-50.
- McDonald, A. (2006): The Ten Commandments revisited: The Qualities of Good Library Space. In: LIBER Quarterly. 16(2). DOI: http://doi.org/10.18352/lq.7840
- Oldenburg, R. (1989). The Great Good Place: Cafes, Coffee Shops, Community Centers, Beauty Parlors, General Stores, Bars, Hangouts, and How They Get You Through the Day. New York: Paragon House.
- Oldenburg, R. (2000). Celebrating the Third Place: Inspiring Stories about the "Great Good Places" at the Heart of Our Communities. New York: Marlowe Company.
CC BY SA by Dr. Elke Bongartz für wb-web
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Wo passiert Lernen? In einem zugigen, schlecht beleuchteten Klassenraum, in der Straßenbahn mit dem Buch auf den Knien, zwischen den unendlichen Buchreihen einer Bibliothek, in der App auf dem Smartphone – oder doch eigentlich nur im Kopf des Lernenden selbst? Auf die Frage nach dem Ort oder dem Raum des Lernens gibt es viele Antworten. Die interessantesten und wichtigsten für Weiterbildnerinnen und Weiterbildner fasst dieser Wissensbaustein zusammen.