Das Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlichte den Bericht "Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2020". Datengrundlage bildete der Adult Education Survey. Trotz des Corona-Jahres 2020 nahmen sechs von zehn Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 64 an einer Weiterbildung teil. Bundesbildungsministerin Karliczek spricht von einem erfreulichen Trend - auch in Corona-Zeiten.
Insgesamt nahm die Weiterbildungsbeteiligung 2020 im Vergleich zu den Erhebungen 2018 und 2016 weiter zu. Die Quoten für die Teilnahme an Weiterbildungen sind zwischen Ost und West fast gleichauf. Betriebliche Weiterbildung verzeichnet die höchste Reichweite (48%) und liegt damit vor nicht berufsbezogenen (18%) und individuellen berufsbezogenen Weiterbildung (16%). Aber auch diese Weiterbildungsarten wurden im Vergleich zu den Vorjahren deutlich stärker nachgefragt.
Vor allem Erwerbstätige zeigen eine verstärkte Teilnahme an Weiterbildungsangeboten, vor allem bei individuellen berufsbezogenen Weiterbildungsangeboten (+11%). Demgegenüber lässt sich bei erwerbslosen Personen ein Rückgang um 15% konstatieren und hier vor allem im Bereich der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung.
Vor allem Fach- und Führungskräfte sind weiterbildungsaktiv, gefolgt von Fachkräften und mit deutlichem Abstand von an- und ungelernten Beschäftigten. Auch 2020 zeigt sich: Mit zunehmender schulischer bzw. beruflicher Bildung steigt die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten. Es lässt sich für 2020 auch eine Differenz bei der Weiterbildungsteilnahme von Personen mit und ohne Migrationshintergrund ausmachen: Personen mit Migrationshintergrund nehmen seltener an Weiterbildungen teil.
Wahrscheinlich Corona-bedingt hat sich die Dauer der Weiterbildungsaktivitäten reduziert, vor allem im Segment der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung, da im Pandemiejahr die Unterrichtszeiten verkürzt wurden. Demgegenüber stieg die Teilnahme an Bildungsangeboten durch digitale Medien um 16%. Die wichtigsten Themenfelder waren 2020 "Wirtschaft, Recht und Arbeit", gefolgt von "Natur, Technik und Computer" sowie "Gesundheit und Sport".
Der Bericht steht als pdf zum kostenfreien Download auf der Seite des Ministeriums für Bildung und Forschung zur Verfügung.