Die Stadt plant die Honorierung ihrer freiberuflich tätigen Dozentinnen und Dozenten an der Volkshochschule Potsdam künftig nach Qualifikation und Lehrerfahrung zu staffeln. Eine Beschlussvorlage für die neue Honorarordnung soll den Stadtverordneten am 6. Juni zur Diskussion vorgelegt werden. Die Überarbeitung der Honorarordnung geht zurück auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im März 2017.
„Wir tragen dem Umstand Rechnung, dass die Dozierenden der Volkshochschule ganz unterschiedliche Voraussetzungen für ihre Arbeit mitbringen und geben einen Ansporn zur Weiterqualifizierung“, sagt Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport.
Der Honorarrahmen für die freiberuflich tätigen Dozentinnen und Dozenten sieht wie folgt aus:
- Einsteiger mit fachlicher Qualifikation, aber ohne pädagogische Erfahrung erhalten ein Honorar in Höhe von 28,00 Euro pro Unterrichtseinheit (45 Minuten).
- Honorarkräfte mit nachweisbarer Unterrichtserfahrung von mindestens zwei Jahren in der Erwachsenenbildung erhalten 30,00 Euro.
- Honorarkräfte, die mindestens drei Jahre lang in der Volkshochschule im Bildungsforum unterrichtet haben, erhalten 32,00 Euro.
- Honorarkräfte mit Nachweis eines abgeschlossenen Lehramtsstudiums oder einer pädagogischen Zusatzqualifikation im relevanten Programmbereich erhalten den Höchstsatz von 35,00 Euro.
Keiner der bereits jetzt tätigen Kursleiter wird weniger Geld bekommen, sagte Aubel. Und: „Das Gros verbessert sich.“
Zuletzt waren die Dozentenhonorare der VHS Potsdam am 1. Januar 2017 auf 30,00 Euro pro Unterrichtseinheit (45 Minuten) erhöht worden. Lehrer in den Integrationskursen erhalten 35 Euro – finanziert von dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
„Wir liegen mit unseren Honoraren im bundesweiten Vergleich der Volkshochschulen bereits jetzt ganz vorn“, sagt der Direktor der Potsdamer VHS, Dr. Myrtan Xhyra.
Eine vergleichbare Staffelung gebe es an vielen Volkshochschulen in Deutschland. „Die VHS legt großen Wert auf Qualität und nimmt derzeit an einem Verfahren zur Qualitätstestierung teil. Dazu passt auch die überarbeitete Honorarordnung, die Dozentinnen und Dozenten, die sich weiterbilden, einen finanziellen Anreiz gibt“, so Dr. Xhyra.
Offen bleiben die Fragen nach einer Übernahme von bis zu 50 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge sowie der Zahlung von Krankengeld und der Gewährung von bezahltem Urlaub. Ob die Umsetzung für Potsdam machbar ist, wird derzeit noch geprüft. Ein Ergebnis soll Anfang 2019 vorliegen.
An der Volkshochschule Potsdam arbeiten derzeit 200 Kursleiterinnen und Kursleiter in sechs Programmbereichen. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 22.000 Unterrichtseinheiten geleistet, die täglich zwischen 8:30 und 21 Uhr stattfanden. Das Kursangebot wird durch freiberuflich tätige Kursleiter abgedeckt, wie es an allen Volkshochschulen in Deutschland üblich ist.
Quellen:
Stadt Potsdam. (2018). Neue Honorarordnung der Volkshochschule vorgestellt. Pressemitteilung Nr. 312 vom 24.05.2018.
Haase, J. (2018). Volkshochschule Potsdam. Gestaffelte Honorare für Kursleiter. IN Potsdamer Neueste Nachrichten vom 25.05.2018