Die Zentralstelle für Politische Jugendbildung im DVV entwickelte in Kooperation mit der Planspielagentur „CIVIC GmbH – Institut für Internationale Bildung“ speziell für den vhs-Kontext ein Planspiel zum Thema „Antisemitismus im Alltag“. Ziel ist es, dem in der Gesellschaft vorkommenden Antisemitismus entgegenzuwirken. Teilnehmende werden spielerisch an komplexe Thematiken herangeführt und zum Nachdenken angeregt. Perspektivwechsel in der Übernahme von Rollen wirken beim Erkennen von Zusammenhängen unterstützend und führen dazu, eigene Positionen zu reflektieren.
Lesen sie hier die Beschreibung des Spiels vom Deutschen Volkshochschul-Verband:
Was sieht das Szenario des Planspiels aus?
In der fiktiven Stadt namens Mutigenstein sollen die Mitglieder der Geschichtswerkstatt „Handeln statt Vergessen“ gemeinsam entscheiden, wie sie mit antisemitischen Anfeindungen umgehen. Diese geschahen in Folge einer Straßenumbenennung zu Ehren zweier couragierter Schwestern, die während des Zweiten Weltkriegs ein jüdisches Ehepaar vor der Verfolgung geschützt hatten. Mithilfe der Planspiel-Methode sollen sich die teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen dem Themenkomplex „Antisemitismus“ spielerisch nähern. Dadurch soll eine Sensibilisierung für Antisemitismus im Alltag und die Stärkung von Zivilcourage erreicht werden.
Was kann das Planspiel?
Es kann als Methode im Rahmen eines (mindestens) eintägigen vhs-Kurses oder in der außerschulischen Bildung eingesetzt werden.
Es kommt ohne komplexe Materialien aus. Die Planspielunterlagen bestehen aus einem Leitfaden für Kursleitungen sowie Spielunterlagen und weiteren Materialien für die Umsetzung.
Es ermöglicht auch unerfahrenen Kursleiter*innen, sich rasch einzuarbeiten und das Planspiel umzusetzen.
Es ist mit unterschiedlichen Zielgruppen und Altersstufen umsetzbar.
Das Planspiel ist für sechs Unterrichtseinheiten (exklusive Pausenzeiten) angelegt und gliedert sich in drei Module (Einführung, Umsetzung des Planspiels und Reflexion).
Welche Rahmenbedingungen sind für die Umsetzung sinnvoll?
Das Konzept eignet sich für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis einschließlich 26 Jahren und kann mit 10 bis 30 Teilnehmenden umgesetzt werden.
Es empfiehlt sich, eine*n oder zwei Dozent*innen einzusetzen, die über Erfahrung in der Arbeit mit jugendlichen Gruppen (evtl. in der politischen Bildung) verfügen. Die Planspielunterlagen werden als PDF-Dateien bereitgestellt, sodass Dozent*innen die Anleitungen und Vorlagen direkt ausdrucken können. Zur Umsetzung sollten zudem Moderationsmaterialien bereitgehalten werden.
Wie kann man eine finanzielle Förderung für die Umsetzung des Planspiels beantragen?
Volkshochschulen, die das Planspiel mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis einschließlich 26 Jahre einsetzen möchten, können über das Förderprogramm „Politische Jugendbildung“ im DVV Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) beantragen. Die Antragsfrist für das folgende Förderjahr ist jeweils der 1. November. Nähere Informationen dazu finden Sie unter Antragstellung.
Wo können die Unterlagen für das Planspiel heruntergeladen werden?
Sie können die Planspielunterlagen (Leitfaden für Kursleitende, Spielunterlagen und weitere Materialien) als Zipdatei kostenfrei herunterladen. Zuvor müssen Sie ein Formular ausfüllen.
Politische Erwachsenenbildung ist keine Überzeugungsarbeit von Lehrenden. Sie verfolgt das Ziel, das Verständnis von Demokratie und Menschenrechten zu fördern. So betont Andreas Voßkuhle, "dass es in der politischen Bildung nicht um die Pflege von Gesinnungen, sondern um die Entwicklung von politischer Urteilskraft geht: Entscheidend ist das Einüben der Unterscheidung von Fakten und Wertungen." (Quelle)
Im Dossier Politische Erwachsenenbildung stellt wb-web in einzelnen Folgen verschiedene Aspekte der Politischen Erwachsenenbildung vor.