Susanne Witt News

IW-Studie: Weiterbildungsbeteiligung von An- und Ungelernten

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(Bild: Urheberrecht Institut der Deutschen Wirtschaft)

In der neuen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft stehen die Einflussfaktoren auf die Weiterbildungsbeteiligung formal Geringqualifizierter im Fokus. Insgesamt steigen die Teilnahmen geringqualifizierter Erwerbstätige an Weiterbildungsmaßnahmen überproportional. Trotzdem liegt die Beteiligungsquote noch hinter formal höher qualifizierten Erwerbstätigen zurück. Die Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen Einfacharbeit und Weiterbildung: desto weniger Einfacharbeit desto mehr Weiterbildung.

Einfacharbeit ist häufig gekennzeichnet durch routinierte Tätigkeiten, detailliert vorgegebene Arbeitsabläufe oder vorgegebene Stückzahlen, die erreicht werden sollen. Für diese Tätigkeiten ist eine Ausbildung oder besondere Fachkenntnis nicht erforderlich. Insgesamt ist der Anteil Geringqualifizierter im Verhältnis zu allen Erwerbstätigen auf 7,5 Prozent im Jahr 2012 gesunken. Der Einfacharbeitsindex für Geringqualifizierte zeigt daher im Zeitverlauf eine deutliche Steigerung.

Wesentliche Gründe für die gestiegene Weiterbildungsbeteiligung Geringqualifizierter sind die gestiegenen Arbeitsanforderungen. Häufig müssen diese Erwerbstätigen mehrere Arbeiten parallel ausführen und neue Aufgaben erfüllen. Im Vergleich zu Erwerbstätigen mit einem beruflichen oder akademischen Abschluss ändern sich die Arbeitsanforderungen Geringqualifizierter stärker. Daraus resultiert eine große Bedeutung der Weiterbildungsbeteiligung.

Einen weit geringeren Anlass zur Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen scheinen Arbeitsbedingungen, wie schwere körperliche Arbeit, für Geringqualifizierte zu haben.

Fast 85 Prozent deutscher Unternehmen investieren in Weiterbildung. Insgesamt investieren sie pro Jahr 33,5 Millionen Euro mittels betrieblicher Bildung in ihr Humankapital. Für die Erwerbstätigen erlangt die Weiterbildung eine kontinuierlich steigende Bedeutung, sichert eine Weiterbildung doch das Einkommen bzw. die Berufstätigkeit die gesellschaftliche Teilhabe.

Quelle:

Seyda, S.; Wallossek, L. & Zibrowius, M.; Institut der Deutschen Wirtschaft (Hrsg.) (2018). IW-Analysen 122. Keine Ausbildung – keine Weiterbildung? Einflussfaktoren auf die Weiterbildungsbeteiligung von An- und Ungelernten.