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Digitaler Boost in der Weiterbildung

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In der Trendstudie 2020 ermittelt der Wuppertaler Kreis erhebliche Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit in der Weiterbildung. Deutlichen Umsatzrückgängen folgte bei mehr als der Hälfte der Dienstleistungsanbieter der Schritt in die Kurzarbeit. Der Geschäftslage-Indikator Weiterbildung des Wuppertaler Kreises sank bis zur Jahreshälfte 2020 auf 86 Punkte. Zuletzt lag der Wert als Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche während der Finanzkrise im Jahr 2009 unter 100 Punkten, zum Vergleich im Jahr 2018 der GI bei 125 Punkten und im Jahr 2019 bei 118 Punkten.

Bei der Verbandsumfrage gaben die Dienstleister in allen Bereichen Umsatzrückgänge an. Dies betrifft sowohl die Marktpreise für offene wie firmeninterne Seminare, wie auch die Anmeldungen pro Seminar oder Aufträge firmeninterner Seminare. Die Erwartungshaltung in der Branche ist entsprechend für die zweite Jahreshälfte 2020 und das kommende Jahr 2021 gedämpft. Für das laufende Jahr erwarten die Dienstleitungsanbieter im Bereich der Marktpreise sowohl für offene wie firmeninterne Seminare gleichbleibende oder sogar eine schlechtere Entwicklung, nur acht Prozent gaben für die Marktpreise für firmeninterne Seminare eine positive Erwartung an. Dass sich die Lage im kommenden Jahr 2021 verbessern wird, sehen die Anbieter überwiegend skeptisch. Nur wenige sehen für die Marktpreise einen Hoffnungsschimmer. Bei Anmeldungen pro Seminar und Aufträge für firmeninterne Seminare sehen die Befragten überwiegend (81 bzw. 86 Prozent) eine Verschlechterung für das laufende Jahr. Die Erwartung für das Jahr 2021 ist in diesen Bereichen dagegen deutlich optimistischer.

Digitale Angebote als Chance in der Weiterbildungsbranche?

Die Digitalisierung ist schon lange ein Gesprächsthema in der Weiterbildungsbranche, jedoch haperte es oftmals an der Umsetzung und man blieb dem Präsenzangebot treu. Mit der Pandemie kam der Druck, sich mit der Umsetzung digitaler Angebotsformate auseinanderzusetzen und Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfe zu realisieren. Ziel war es, in kürzester Zeit digitale Weiterbildungsformen und –instrumente zu entwickeln und am Markt anzubieten. Dabei haben sich aufgrund der Pandemie die Voraussetzungen, digitale Weiterbildungsangebote am Markt zu etablieren, deutlich verbessert.

Auf die Frage „Wie schätzen die Weiterbildungsdienstleister die zukünftige Bedeutung digitaler Innovationen in der betrieblichen Weiterbildung ein?“ maßen 92 Prozent dem Microlearning und 86 Prozent dem Multimodularen Lernen eine sehr hohe Bedeutung zu. Fast Zweidrittel sahen eine hohe Bedeutung bei Trainingsangeboten in simulierten Arbeitsumgebungen (Virtual Reality) und 59 Prozent bei Virtual Mentoring. Jeweils über die Hälfte der Befragten gab eine hohe Bedeutung personalisierten Lernangeboten auf der Basis von Prüfungen oder Analysen, Gamification, Data Analytics und Augmented Reality. 43 Prozent gaben  der Integration von Big Data in Lernangeboten eine hohe Bedeutung und 19 Prozent dem Peer Assessed Training.

Kooperation – ja gern

Dabei schätzen die Weiterbildungsdienstleister die Bedeutung von Chancen von Kooperationen mit Anbietern von Lern- und Wissensplattformen als eher wichtig (65 Prozent) bzw. sehr wichtig (27 Prozent). Eine etwas geringere, aber immer noch hohe Bedeutung erreichen die Chancen auf Kooperationen mit Fach- und Wirtschaftsverbänden sowie Software- und Technologieanbietern.

Unterschiedliche betriebliche Lernangebote für unterschiedliche Generationen befürworten fast alle Befragten. Die jüngere Generation, die digital natives, bringt neue Lerngewohnheiten und Arbeitsformen in die Unternehmen. Das klassische Lehrbuch verliert gegenüber digitalen Medien an Bedeutung, so die Bildungsanbieter.

Quelle: Wuppertaler Kreis e.V. (2020). Trends in der Weiterbildung Verbandsumfrage 2020.


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